Linzer RadbotschafterInnen zeigen auf: Roter Teppich fordert bessere Radinfrastruktur!

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„Linz zur Radfahrstadt machen“ steht im Mobilitätskonzept der Stadt Linz. Der Radverkehrsanteil soll sich in den nächsten Jahren verdoppeln und von 7% auf 13% deutlich steigen, fordert das aktuelle Regierungsprogramm.

Die weithin sichtbaren roten Leihfahrräder von city bike Linz signalisieren den Aufbruch in eine nachhaltige Mobilitätszukunft, denn Radfahren ist umweltfreundlich und gesund! Jeder mit dem Fahrrad zurückgelegte Kilometer reduziert den Ausstoß von Treibhausgasen und verbessert die körperliche und psychische Gesundheit. Auch die Politik hat diesen Trend erkannt und präsentiert sich als Förderin sanfter Mobilitätsformen.

Doch wer im Alltag in Linz das Fahrrad nützt, merkt bald: Es fährt sich oft gefährlich! In der Realität finden sich häufig Stau und verstopfte Straßen, dazwischen Fuß- und Radverkehr, zumeist an den Rand gedrängt oder mit knappem Abstand überholt.

Wenn die Verkehrswende zur radfahrfreundlichen Stadt gelingen soll, dann braucht es echte Radinfrastruktur in Form von definierten Räumen für FußgängerInnen und RadfahrerInnen. Dadurch verbessert sich das Sicherheitsgefühl und es können mehr Menschen für aktive Mobilitätsformen begeistert werden.

Die Linzer RadbotschafterInnen werden aktiv!

Die Linzer RadbotschafterInnen sind eine Vernetzungsinitiative der Radlobby zur Unterstützung engagierter Linzerinnen und Linzer, die sich für das Radfahren in Linz einsetzen wollen. Radbotschafterinnen und Radbotschafter haben eine wohlwollende Einstellung zum Alltagsradfahren. Sie fahren selbst bei vielen Gelegenheiten und durch ihre authentische Überzeugung stehen sie für ein positives Image des Radfahrens.

Die gemeinsamen Ziele sind, mehr Linzerinnen und Linzern das sichere Radfahren zu ermöglichen, etwa durch ein zusammenhängendes und attraktives Radroutennetz und entsprechende Bewusstseinsbildung und Imagesteigerung des Alltagsradfahrens.

Hier fehlt Radinfrastruktur!

Um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen wurde am Freitag, dem 21. Mai, an 3 Problemstellen in der Linzer Innenstadt mit einem roten Teppich auf fehlende Radinfrastruktur hingewiesen:

1. Weingartshofstraße zum Volksgarten

In der Verlängerung der Weingartshofstraße zum Volksgarten wurde laut Stadt Linz „aus Gründen der Verkehrssicherheit“ keine (!) Radüberfahrt markiert. Als Begründung hierfür wird eine mögliche Ablenkung der Autofahrenden durch die nahe Leuchtwerbetafel angeführt.

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Hier fehlt dringend eine Radfahrerüberfahrt - der rote Teppich zeigt an, wie sie wirken würde (Radlobby Linz)

Die Aussage der Stadt Linz auf der Plattform „Schau auf Linz“ lautet dazu: „Seitens der Verkehrsplanung war ursprünglich bei den Planungen eine Radüberfahrt von der Weingartshofstraße zum Volksgarten vorgesehen. Diese wurde aber von der Behörde und der Polizei abgelehnt, da es aufgrund der nahe errichteten Werbeanlage zu verstärkten Blickbindungen kommt und somit die Verkehrssicherheit nicht gegeben ist. Eine Verlegung des Werbe-Screens wurde seitens der Verkehrsplanung vorgeschlagen, jedoch aus Kostengründen nicht zugestimmt. Somit war im Sinne der Verkehrssicherheit für Radfahrer der Radweg zu unterbrechen. Vom Fahrrad abzusteigen und auf den Querverkehr achten zu müssen ist eher zu verkraften, als von Autofahrern übersehen zu werden.“ Quelle: Schau.auf.Linz (12.5.2021, 16:47 Uhr)

2. Stockhofstraße

Die Stockhofstraße wurde zwar mit Bäumen aufgewertet und auf Anregung der Radlobby wird eine 30iger Zone installiert. Aufgrund der großen Anzahl motorisierter Verkehrsteilnehmer (13.000 Kfz täglich) ist Radfahren im Mischverkehr für viele potentielle Radfahrende trotzdem zu gefährlich. Eine rote Radwegmarkierung / eines Mehrzweckstreifens würde hier mehr Klarheit und Sicherheit für alle VerkehrsteilnehmerInnen bringen!

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Bei der neuen Stockhofstraße war ein „Verkehrsberuhigungsprojekt mit neuen Grünflächen und Bäumen“ angekündigt - der Radweg wurde vergessen! (Radlobby Linz)

Siehe dazu auch: Stockhofstraße: 10m breite "Autobahn" aber kein Platz für Radweg

3. Fairnesszone Altstadt - Promenade - Herrenstraße

Die Querung der Promenade in Verlängerung der Herrenstraße zum Landhaus ist mit einem großzügigen Zebrastreifen markiert. Ein Befahren von Zebrastreifen ist jedoch mit Fahrrädern verboten. Die Markierung einer zusätzlichen Radüberfahrt würde hier die gelebte Praxis legalisieren und rechtliche Klarheit schaffen. Die Achse Altstadt - Landhaus - Herrenstraße ist seit Jahrzehnten eine wichtige Radroute durch die Innenstadt und sollte aufgewertet werden.

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Gefordert wird eine Radfahrerüberfahrt über die Promenade für die Achse Herrenstraße - Altstadt (Radlobby Linz)

Weitere Aktionen der Linzer Radbotschafterinnen und Radbotschafter mit Unterstützung der Radlobby werden folgen.

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