Haselbach-Unterführung: Sperre der Radhauptroute in Dornach abgewendet

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Unscheinbare Papierzetteln bei der Radroute vom Donauradweg nach Dornach kündigten an, dass die hochfrequentierte Unterführung neben dem Haselbach von Juni 2022 bis Herbst 2023 gesperrt wird. Damit wäre die Radhauptroute Innenstadt - Dornach / Universität unterbrochen worden, die von der Stadt Linz intern als H9 geführt wird. Auch die kleine Unterführung beim Höllmühlbach (nur Gehweg) wird wohl saniert.

Update: Die Totalsperre ist abgewendet. Nach zahlreichen Medienberichten und Gesprächen der Stadt Linz mit der Asfinag scheint nun eine Lösung gefunden worden zu sein, um eine Totalsperre (weitgehend) zu vermeiden.

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Aushang vor Ort: Hier wurde die Sperre angekündigt (Radlobby Linz)

Dornachs Zugang zum Naherholungsgebiet Donau

Die Haselbach-Unterführung wird täglich von hunderten Menschen genutzt: Nicht nur von PendlerInnen mit dem Rad, sondern auch von SpaziergängerInnen und SportlerInnen. Dornach und St. Magdalena würden mit einem Schlag den Zugang zum Naherholungsgebiet Donau und zum Radweg verlieren. Die Umleitungsrouten sind entweder weit entfernt, unattraktiv oder für RadfahrerInnen oder Kinderwagen ungeeignet. Es gibt zwar eine Unterführung bei der Wäscherei Wozabal, allerdings ist diese schwer erreichbar und mit Stiege ausgeführt. Sie ist nicht mit Fahrrad oder Kinderwagen befahrbar. Vermutlich wird sie aber ohnehin zeitgleich saniert. Die nächste Umleitung in die andere Richtung wäre dann gar schon über die Donaufeldstraße beim Pleschinger See.

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Die A7-Unterführung beim Haselbach wird von vielen RadfahrerInnen und FußgängerInnen benutzt. (Radlobby Linz)

Nach Bekanntwerden der Pläne zur Totalsperre gab es auf der Beschwerde-Plattform der Stadt Linz mehrere Anfragen von LinzerInnen:

Mehrere Medien brachten Artikel dazu:

Auch in den Sozialen Medien diskutierten NutzerInnen:

Die Radlobby Linz betont, dass Radverkehr als nachhaltiges Alltagsverkehrsmittel nur mit einer effizienten, gut ausgebauten und auch benutzbaren Radinfrastruktur funktionieren kann.

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Ausschnitt einer Radverkehrs-Heatmap der Gegend - je heller desto mehr Radverkehr. (Bike Citizens)

Geplante Totalsperre war inakzeptabel

Die Unterführung der A7 nach Dornach beim Haselbach ist eine hochfrequentierte Querung auf der Route von der Innenstadt/Bahnhof nach Dornach und zur Kepler Universität. Eine derartige lange Totalsperre ist inakzeptabel.

Update: Nach zahlreichen Medienberichten und Gesprächen der Stadt Linz mit der Asfinag scheint nun eine Lösung gefunden worden zu sein, um eine Totalsperre (weitgehend) zu vermeiden.

"Durch Anpassungen [..] erscheine es jetzt 'realistisch und möglich', dass eine Querung offen bleibe", so Martin Pöcheim, Regionalleiter der Asfinag in einem Artikel der OÖNachrichten vom 22.2.2022.

Wie viele Betroffene hat auch die Radlobby Linz mit den Verantwortlichen gesprochen. Wir haben Lokalaugenscheine durchgeführt und umfangreiche Lösungsvorschläge aufbereitet und den Verantwortlichen überreicht. Wir werden die durch die A7-Sanierung auftretenden Beeinträchtigungen der Radhauptroute natürlich weiterhin verfolgen und akzeptable Ersatzrouten bei doch fallweise notwendigen, kürzeren Totalsperren der Unterführung vorschlagen.

Nach wie vor sind wir dabei, notwendige Verbesserungen bei allen A7-Unterführungen mit der Stadt Linz / der Asfinag zu erreichen. Die Sanierungsarbeiten an der Autobahn sollte genutzt werden, um auch die Qualität der Querungen zu erhöhen.


Die Radlobby empfahl allen von der geplanten Totalsperre Betroffenen, direkt die Stadt Linz, Asfinag und Medien mit ihren Bedenken zu kontaktieren.

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Unterführung Haselbach (Radlobby Linz)


Fact Sheet: Was wissen wir.

Was wird saniert?

Die ASFINAG saniert den Bereich Voest-Brücke bis Anschlussstelle Dornach. Dabei werden die Unterführung Haselbach und auch die Unterführung Höllmühlbach instandgesetzt.

Quellen:

Werden die beiden Unterführungen zeitgleich saniert?

Jeweils eine Richtungsfahrbahn zwischen Voest-Brücke und Anschlussstelle Dornach wird zum "Baufeld" und die andere bleibt befahrbahr. Auf dem Baufeld wird wohl weitgehend gleichzeitig an Brückensanierungen gearbeitet werden, um die Sperre der Richtungsfahrbahn nicht in die Länge zu ziehen.

Derzeit sieht es aus, als ob die Unterführung während der Sanierung nicht gesperrt wird: Antwort auf diese Frage auf der Plattform SCHAU AUF LINZ (Stand 20.2.2022).

Quellen:

Ist eine Totalsperre für Rad-/Fußgängerverkehr in den Unterführungen während der Sanierung nötig?

Zumindest für die Unterführung Haselbach gab es zuerst die Auskunft: Ja, Totalsperre während der Sanierung nötig. Nach zahlreichen Medienberichten und Gesprächen der Stadt Linz mit der Asfinag scheint nun eine Lösung gefunden worden zu sein, um eine Totalsperre (weitgehend) zu vermeiden.

Quellen:

Wen betrifft die Totalsperre die Unterführungen?

FußgängerInnen und RadfahrerInnen: Große Teile von Dornach und St. Magdalena verlieren mit einem Schlag eine kreuzungsfreie Rad- und Gehweg-Verbindung

  • zum Naherholungsgebiet Donau
  • zum Donauradweg.
  • zum Pleschinger See
  • zu den Sportanlagen bei der Eisenbahnbrücke (Skaterpark etc.)
  • Richtung Innenstadt

Insbesondere sind das

  • SpaziergängerInnen
  • SportlerInnen
  • HundebesitzerInnen, die mit ihren Hunden die Freilaufzone entlang der Donau aufsuchen (auch das Tierheim Linz)
  • RadfahrerInnen auf der Radhauptroute Innenstadt - Dornach / Universität (von der Stadt Linz intern als "Route H9" geführt)

Wie lange wird die Sanierung der Unterführungen dauern?

Laut Asfinag von Juni 2022 bis Herbst 2023 - also ca. 1,5 Jahre.

Erfahrungen bei der vorhergehenden Sanierung der Unterführung Linzer Straße (Diesenleitenbach) haben gezeigt, dass die Asfinag die angekündigte Dauer der Sperren meistens deutlich überschreitet (dort wurden 8 Monate angekündigt, real war dann mehr als 14 Monate Totalsperre).

Quellen:

Welche Umleitungen werden während einer Totalsperre geplant? Sind diese gleichwertig?

Die derzeit einzig möglichen Umleitungen wären in Richtung Osten über die Zufahrt zum Pleschinger See, Richtung Westen über die Unterführung Linzer Straße (Diesenleitenbach).

Nein, beide Umleitungen sind nicht gleichwertig. Sie führen entlang der vielbefahrenen Freistädter Straße, sind nicht kreuzungsfrei und sind durch viele Ausfahrten gefährlich, durch hohe Abgasbelastung ungesund und dadurch generell unattraktiv.

Die Unterführung Linzer Straße (Diesenleitenbach) ist fahrend per Rad nur erreichbar, wenn die Freistädter Straße an einer gefährlichen Stelle ohne Radfahrerüberfahrt gequert wird. Die dort liegende Unterführung unter der Freistädter Straße ist sehr eng und nur für FußgängerInnen geöffnet.

Rechts und links entlang der Freistädter Straße gibt es zur Unterführung Linzer Straße (Diesenleitenbach) nur Einrichtungsradwege. Es gibt Teilabschnitte ohne Radwege und "Dooring"-Stellen, an denen Gefahr durch plötzlich geöffnete Autotüren herrscht.

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