Rekord - SternRADLn und Radparade beim Mobilitätsfest der Stadt Linz

Radparade über die Nibelungenbrücke

Die Radlobby organisierte dieses Jahr gemeinsam mit der Stadt Linz ein Mobilitätsfest. Beim vielfältigen Programm war für jung bis alt für jeden etwas dabei. Sternfahrten führten auch Radfahrende aus den Umlandgemeinden in die Stadt, wo dann gemeinsam eine große Parade gestartet wurde.

Nach vielen Jahren Pause ist das Linzer Mobilitätsfest im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche mit einem fulminanten Comeback und organisatorischer Unterstützung der Radlobby OÖ am Samstag wieder zurück in die Stadt gekehrt! Als neuer Vorsitzender der RLOÖ und Mastermind des OÖ SternRADLn hat Gerhard Fischer die Stadt Linz und das Land OÖ im Juni darum gebeten, als Rahmenprogramm für das erfolgreiche OÖ SternRADLn wieder ein Linzer Mobilitätsfest zu organisieren, und dabei auch die Öffis mit einzubinden. Er ist damit bei Infrastrukturstadtrat Hein und Bürgermeister Luger sofort auf offene Türen gestoßen. Fischer hat sich daher gleich zu Beginn für diese großartige Unterstützung der Stadt Linz bedankt und für nächstes Jahr den Wunsch eines stärkeren Engagements seitens des Landes Oberösterreich geäußert.

 

500 Radler und Radlerinnen trotzten der Wettervorhersage

Aus knapp 50 Linzer Umlandgemeinden sind mit über 500 RadlerInnen so viele wie noch nie in 4 SammelRADLkonvois auf den sonst nur den KFZ vorbehaltenen Hauptfahrbahnen auf einen Autofreien Linzer Hauptplatz geradelt. Auf das in den letzten Tagen angekündigte Schlechtwetter hat die Radlobby mit der Ansage „Wir radeln bei jedem Wetter!“ reagiert.

Radlobby Leonding am Start zum Sternradln
Radlobby Leonding am Start zum Sternradln, von Jose Pozo, Radlobby Leonding
Radlobby Steyregg bei der Überquerung der Steyregger Brücke im Rahmen des Sternradln 2018
Radlobby Steyregg bei der Überquerung der Steyregger Brücke im Rahmen des Sternradln 2018, von Wagner Raphael, Radlobby Steyregg

chlussendlich hatte der Wettergott einsehen und brachte am Radlerhimmel passend zum Rekordteilnehmerfeld und der fröhlichen Stimmung aus den Umlandgemeinden auch noch die Sonne zum Strahlen. Bei wunderschönem Herbstwetter kamen neben den RadlerInnen zahlreiche Besucher zum Mobilitätsfest der Stadt Linz. Neben einem 1000 m2 Kinderradparcours, einer Kinderanhänger- und Transportradschau, Radwerkstätte, E-Bus der Linz Linien und einer Stadtseilbahn gab es etliche Infostände zu Mobilitäts- und Umweltthemen. Für kulinarische Schmankerln sorgten der „Einkoch“ aus dem Genussgartl sowie Biohof Burger und Imbiss Kaiser Franz Josef.

Radparade über VOEST - Brücke und durch den Römerbergtunnel

Höhepunkt war die Linzer Rad Parade mit Rekordbeteiligung an RADLern und RADLerinnen. Über die Nibelungenbrücke und Autobahnbrücke, sowie durch die Linzer Innenstadt konnten die TeilnehmerInnen bestens abgesichert durch die Polizei hautnah fühlen, wie viel Spaß Radfahren machen kann, wenn genügend Platz und Sicherheit vorhanden ist. Sehr erfreulich dabei war, dass sich im Rekordteilnehmerfeld auch eine Rekordanzahl von 17 Bürgermeistern aus den Linzer Umlandgemeinden zur aktiven Teilnahme angemeldet haben. Am Konferenzrad der Radlobby OÖ mit 7 Plätzen strampelten die Bürgermeister dann öffentlichkeitswirksam gemeinsam mit der Linzer Stadtpolitik für OÖ Radverkehrsförderung über die Nibelungenbrücke und auf der Landstraße.

Über die wieder großzügig von den Herstellern connexurban, Innovametall und Ziegler-Metall gesponserten hochwertigen und den strengen Standards der Radlobby entsprechenden Radabstellanlagen konnten sich als Gewinner die Gemeinden Schwertberg, Gallneukirchen und Enns freuen.

Radständer Firmen Ziegler, connex und Innovametall werden verlost
Radständer Firmen Ziegler, connex und Innovametall werden verlost, von Lukas Beurle, Radlobby Oberösterreich

Überraschendes Ergebnis der Vergleichsfahrt

Die heuer erstmals durchgeführte Vergleichsfahrt E-Auto/Öffi/Rad brachte ein überraschendes Ergebnis auf den hinteren Plätzen. Während die beiden Radpiloten Dr. Stefan Meusburger (Ärztlicher Leiter Ordensklinikum Linz Elisabethinen) und Manfred Baumberger (Bgm. Ansfelden) ihrer Favoritenrolle gerecht wurden und auf zwei verschiedenen Routen zum Hauptbahnhof und retour völlig zeitgleich als Sieger hervorgingen, kam das E-Auto der Linz AG völlig überraschend etwa 6 min vor dem Öffi Fahrer StR Markus Hein als Zweiter ins Ziel.

Gerhard Fischer, Vorsitzender der Radlobby OÖ und Mastermind des OÖ SternRADLn, zur erfolgreichsten Veranstaltung in der Geschichte der RLOÖ: „In Linz ist anders als im Land OÖ bereits subjektiv spürbar, dass der Radverkehrsanteil im Steigen ist. Sichtbar wird das durch immer öfter überbelegte Radabstellanlagen im Stadtzentrum aber auch an verstärkt auftretenden Konflikten mit anderen Verkehrsteilnehmern, weil die vorhandene Infrastruktur nicht schnell genug mitwächst. Während in Linz der zuständige StR Hein mit bescheidenen finanziellen Mitteln versucht Akzente zu setzen, hat man am Land OÖ den Weckruf für dringendst nötige Radverkehrsförderung leider noch nicht gehört, dort scheint man noch immer ausschließlich auf Öffis als Alternative zum KFZ zu setzen. Die Radfahrer werden aber immer lauter und sind nicht mehr zu überhören. Die Rekordbeteiligung an der RadpaRADe sollte daher von der Politik als Weckruf gesehen werden, um hier von der Ankündigungspolitik in eine rasche Umsetzung von Projekten zu gehen. Von den 70 bis 80 km angekündigten Radhauptrouten um Linz wurden in 3 Jahren bisher 2 km umgesetzt – mit diesem Tempo würde alleine dieses Vorhaben mehr als 100 Jahre dauern, so lange können wir nicht warten. Wir fordern als ersten Schritt umgehend eine Beseitigung der vielen massiven Sicherheitslücken im OÖ Radwegenetz!“

Radlobby Steyregg bei der Überquerung der Steyregger Brücke im Rahmen des Sternradln 2018
Radlobby Steyregg bei der Überquerung der Steyregger Brücke im Rahmen des Sternradln 2018, von Wagner Raphael, Radlobby Steyregg

Sehr erfreut über den tollen Zuspruch beim ersten Linzer Mobilitätsfest ist Infrastrukturstadtrat Markus Hein. Hunderte Gäste, die sich über alternative Mobilitätsformen abseits des Autos informierten, konnten am letzten Samstag am Linzer Hauptplatz beim Mobilitätsfest begrüßt werden: „Unsere Veranstaltung bot eine reichliche Palette an unterschiedlicher umweltfreundlicher Mobilität. Die Firma Leitner Ropeways war mit einer urbanen Seilbahngondel, die Linz AG mit Europas längsten 24 m Obus, zahlreiche Betriebe und Organisationen mit ihrem tollen Fahrrad-, E-Bikes-, Transportrad- oder E-Mopeds-Angebot mit dabei! Ich möchte dieses neue Format mit unseren diesjährigen Partnern weiterentwickeln und zu einem fixen Bestandteil im Rahmen der Mobilitätstage in Linz etablieren!“, verspricht Hein abschließend.

„Das Fest am Linzer Hauptplatz vermittelte einen Überblick über die Chancen und Möglichkeiten, die uns nachhaltige Mobilitätsformen im Stadtverkehr bieten. Es freut mich, dass so viele Interessierte diese Möglichkeit wahrgenommen haben. In Zukunft gilt es, sowohl den Anteil des Fuß- und Radverkehrs zu erhöhen als auch nach weiteren Alternativen zum motorisierten Individualverkehr Ausschau zu halten“, freut sich Bürgermeister Klaus Luger über den großen Zusprach des Mobilitätsfestes am Linzer Hauptplatz.

Paul Weber, designierter Sprecher der Radlobby Linz und Schriftführer der Radlobby OÖ ergänzt: „Wir hoffen, dass die gelungene Zusammenarbeit mit der Stadt Linz beim Mobilitätsfest auch bei der Radverkehrsplanung weitergeführt werden kann. Wir würden uns, gerade bei Projekten die den Radverkehr betreffen, mehr Einsicht in der Planungsphase wünschen. So könnten wir unsere jahrzehntelange Erfahrung wesentlich effizienter einbringen, als wenn wir nur die fertiggestellten Projekte beurteilen können. Auch ein bisschen mehr Mut in der Verkehrsplanung wäre nicht schlecht. Radverkehr ist zukunftsweisend, umweltfreundlich, leise, effizient, günstig, gesundheitsfördernd und Stress abbauend. Deshalb darf nicht an der Radinfrastruktur gespart werden und auch der Platz in der Stadt muss entsprechend umverteilt werden.“

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mtg_oktober_2018.png, von Radlobby Österreich

Presse-Bilder (Verwendung mit Quellenangabe): auf unserem Flickr Account

OÖ SternRADLn und die Linzer Rad-Parade werden vom Verein Radlobby OÖ ehrenamtlich organisiert. Der Verein bindet dabei unterschiedliche Vereine, Organisationen und Gemeinden ein und stellt den Alltagsradverkehr in Oberösterreich in den Mittelpunkt. Das Mobilitätsfest wurde heuer gemeinsam mit dem Stadt Linz gestaltet.

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