Radbauprogramm 2016 der Stadt Wien veröffentlicht - mit Fahrradstraße!

getreidemarkt_2016_render.jpg

Soeben hat das Verkehrsressort der Stadt Wien sein Radwegebauprogramm 2016 veröffentlicht. Unter dem Titel "Radoffensive 2016" wird angekündigt, dass das   Hauptradwegenetz erweitert wird und endlich eine zentralere Radstraße mit tatsächlicher Radverkehrs-Erschließungsqualität kommt. Die Radlobby Wien bringt hier die wörtliche Pressemitteilung in kursiv unkommentiert, Stellungnahmen zu den einzelnen Maßnahmen folgen nach gründlicher Beurteilung.

Das Bauprogramm 2016 für das Wiener Radwegenetz sieht wichtige Lückenschlüsse und Neuerungen im Hauptradwegenetz vor. So wird das Teilstück am Getreidemarkt in Angriff genommen, mit der Verbindung am Schottentor wird der Äußere Ringradweg durchgängig befahrbar. Mit der Goldschlagstraße entsteht die dritte Fahrradstraße der Stadt. Neben der Hasnerstraße im 16. Bezirk entsteht ab Herbst damit im 15. Bezirk eine Radverbindung von Außenbezirken ins Zentrum. Zusätzlich werden zahlreiche Radfahr-Anlagen erweitert und auf den zukünftigen Bedarf ausgerichtet. Damit wächst das Hauptradwegenetz um rund 2,1 Kilometer, das Gesamtnetz um rund 20 Kilometer.

„Wenn wir den Radanteil weiter steigern wollen, braucht es jetzt entscheidende Verbesserungen im Bereich der Infrastruktur.  Mit den Lückenschlüssen setzen wir in diesem Jahr dafür wesentliche Schritte. Mit der dritten Radstraße entsteht eine zweite, hochrangige Verbindung von den Außenbereichen der Stadt ins Zentrum“, so Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.

Das heurige Radwegebauprogramm

In 12, Schönbrunner Straße zwischen der Gierstergasse und Kobingergasse und in weiterer Folge in der Dunklergasse werden ein neuer Radweg und eine Radfahrmöglichkeit eingerichtet. Der in die Zeit gekommene Radweg entlang des Wienflusses beim Bruno-Pittermann-Platz, aber auch jener über die Stiegerbrücke können dann aufgelassen werden. Durch das Angebot in der Dunklergasse kann eine Entlastung des Radweges im Bereich der U-Bahntrasse erreicht werden. Da dort die Führung durch einen Spielbereich verläuft, ist diese Entlastung sehr wichtig. Abgesehen von der Hebung der Verkehrsqualität des Radverkehrs in diesem Streckenabschnitt wird auch eine Verknüpfung über die Längenfeldgasse mit dem Radweg in der Arndtstraße und in weiterer Folge zur Berufsschule in der Längenfeldgasse hergestellt.

Die zweite wichtige Säule umfasst die Schließungen der vorhandenen Lücken des übergeordneten Radfahrnetzes. Das fehlende Netzteilstück an der Außenseite des Rings zwischen der Hohenstaufengasse und der Schottengasse wird geschlossen. Die Erreichbarkeit der Betriebe in diesem Abschnitt bleibt erhalten. Mit dieser Maßnahme wird ein Meilenstein in der Befahrbarkeit des Ringes an beiden Seiten erreicht, denn zwischen dem Schottenring und dem Parkring  wird für den Radverkehr das Angebot  bereit gestellt, den Ring mit dem Fahrrad zu beiden Seiten umrunden zu können.

Ein weiteres Highlight ist die Schaffung eines Radweges am Getreidemarkt und damit der weitere Netzschluss zum Laxenburg-Radweg in der Argentinier Straße. Von der Lehargasse bis zur Linken Wienzeile und am Naschmarkt wird ein Einrichtungsradweg gebaut sowie eine neue Querungshilfe mittels Ampel über die Operngasse zur Treitlgasse zur Verfügung gestellt. Die Fahrrelationen für die Autos bleiben zur Gänze erhalten. Ebenfalls wird  das letzte Teilstück der Einbahn Schottenfeldgasse für den Radverkehr geöffnet. Mit dieser verkehrstechnischen Maßnahme wird eine durchgängige und in beiden Fahrtrichtungen nutzbare Verbindung von Alsergrund bis Mariahilf angeboten.

Ein besonderes Highlight ist die Realisierung der dritten Fahrradstraße in einer Länge von 470m. Die Fahrradstraße wird in Rudolfsheim/Fünfhaus zwischen der Holochergasse und Weningerplatz geschaffen und ist damit die erste Fahrradstraße in einem Gründerzeitviertel mit dichtem Wohnbesatz. Mit einigen bautechnischen und verkehrstechnischen Adaptierungen kann mit Schulbeginn im Herbst 2016 eine durchgängige Strecke zwischen dem Gürtel und der Sturzgasse hergestellt werden. Gleichzeitig mit den Maßnahmen für den Radverkehr wird in der Schweglerstraße eine sichere Querungshilfe für den FußgängerInnenverkehr errichtet.

 

radbauprogrammwien2016_map.png


17 Maßnahmen aufgelistet

Diese Detailangaben hat uns die Stadt Wien zur Verfügung gestellt. Detaillierte Beurteilungen der Maßnahmen und ihrer Tauglichkeit zur Steigerung des Radverkehrs und deren Sicherheit wird die Radlobby Wien nach genauer Begutachtung liefern. Zum Dauerbrenner Getreidemarkt liegt dem Verkehrsressort ja bereits seit 2014 die Festlegung der Radlobby vor, dass dort nur eine durchgängige baulich getrennte Lösung von Mariahilferstraße bis Naschmarkt die nötige Sicherheitswirkung haben wird und zu lange Ampelwartezeiten für den Radverkehr vermieden werden müssen.

1, Schottenring von Heßgasse bis Schottengasse
Länge 100m; Organisation: Radweg
Die neu geschaffene Verbindung stellte mit der Schottengasse die Schließung der Radfahrmöglichkeit am äußeren Ring dar. Die durchgängige Befahrbarkeit des Außenringes mit dem Fahrrad wird damit sichergestellt.

1, Schottengasse von Schottenring bis Maria-Theresien-Straße
Länge:50m; Organisation: Radweg
Mit der Schaffung dieses Radweges wird ein Netzschluss vom Radweg in der Maria-Theresien-Straße zum Radweg am Schottenring hergestellt.

1, Wipplinger Straße von Renngasse bis Maria-Theresien-Straße
Länge:360m; Organisation: Radfahren gegen Einbahn
Mit der Öffnung der Einbahnstraße Wipplinger Straße soll die Erreichbarkeit der City und das Viertel um die Universität aus Richtung Alsergrund in beiden Fahrtrichtungen merklich verbessert werden. Die Detailplanungen laufen noch.

4, Rechte Wienzeile von Getreidemarkt bis Operngasse
Länge:50m; Organisation: Radfahrstreifen
Dieser Radfahrstreifen ist der erforderliche Netzschluss für die Erreichbarkeit des Karlsplatzes. In diesem Zusammenhang wird auch eine Querungshilfe für den Radverkehr über die Operngasse geschaffen

6, Getreidemarkt von Lehargasse bis Rechte Wienzeile
Länge: 100m; Organisation: Radweg
Von der Mariahilfer Straße bis zur Lehargasse wird durch den Radweg - derzeit Mehrzweckstreifen - eine Bestandsverbesserung erreicht. Ab Lehargasse bis Linke Wienzeile wird ein neuer Radweg realisiert, der eine direkte Verbindung zum Karlsplatz darstellt.

7, Schottenfeldgasse von Neustiftgasse bis Badhausgasse
Länge: 170m; Organisation: Radfahren gegen Einbahn
Mit dieser Maßnahme kann der Radverkehr zwischen der Mariahilfer Straße und Alserstraße in beiden Fahrtrichtungen abseits vom einen starken Verkehr fahren.

9, Peregringasse von Maria-Theresien-Straße bis Kolingasse
Länge:70m; Organisation: Radfahren gegen Einbahn
Mit der Öffnung der Einbahnstraße Peregrinstraße wird die Erreichbarkeit der City über Wipplinger Straße und das Viertel um die Universität aus Richtung Alsergrund merklich verbessert.

12, Arndtstraße von Meidlinger Hauptstraße bis zur Längenfeldgasse
Länge: 390m;  Organisation: Radfahren gegen die Einbahn
Im Zentrum Meidling entsteht ein dichtes Netz an Radfahranlagen. Zwecks Verbindung von zwei wichtigen Radfahranlagen in der Längenfeldgasse und Meidlinger Hauptstraße wird die Arndtstraße verkehrsorganisatorisch und straßenbautechnisch so gestaltet, dass das Radfahren gegen die Einbahn möglich wird.

12, Schönbrunner Straße von Gierstergasse bis Kobingergasse
Länge: 330m; Organisation: Radweg
Derzeit wird der Radverkehr über den Bruno Pittermann Platz und hinter dem Aufnahmegebäude der U-Bahnstation Längenfeldgasse geführt. Mit diesem Radweg in der Schönbrunner Straße wird dem Radverkehr eine direkte Linienführung zwischen der Gierstergasse und Kobingergasse angeboten und der Konflikt mit dem Fußgängerverkehr vor dem U-Bahnaufnahmegebäude reduziert.

12, Kobingergasse – Dunklergasse von Schönbrunner Straße bis Gaudenzdorfer Gürtel
Länge: 240m ; Organisation: Radfahren gegen Einbahn
Dieser Streckenabschnitt stellt den Netzschluss zwischen dem Radweg in der Schönbrunner Straße und dem bestehenden Radweg am Gaudenzdorfer Gürtel dar.

15, Goldschlagstraße von Pelzgasse bis Zinkgasse
Länge: 70m: Organisation: Radweg
In diesem Abschnitt der Goldschlagstraße gibt es bereits einen Geh- und Radweg. Diese Anlage wird im Sinne einer getrennten Führung des Radverkehrs umgebaut, da diese Verbindung Bestandteil einer „Radstraße“ ist.

15, Goldschlagstraße von Zinkgasse bis Beingasse
Länge: 160m; Organisation: Radfahren gegen Einbahn
Dieser Abschnitt ist auch Bestandteil der „Radstraße“. Demzufolge ist unter dem Gesichtspunkt „Radstraße“ eine Neuordnung des ruhenden Verkehrs und Neugestaltung der Eckbereiche erforderlich.

15, Goldschlagstraße von Schweglerstraße bis Huglgasse
Länge: 220m: Organisation: Radfahren gegen Einbahn
Um ein sicheres Queren der Schweglerstraße zu gewährleisten wird das Kreuzungsplateau und die Organisation in diesem Streckenabschnitt an die neue Funktion „Radstraße“ angepasst.

15, Goldschlagstraße von Holochergasse bis Weningerplatz
Länge: 470m; Organisation: Fahrradstraße
Dieser Abschnitt der Goldschlagstraße stellt einen Netzschluss bis zur Johnstraße dar. Mit der Schaffung der Fahrradstraße wird eine attraktive Verbindung zwischen zweier Hauptradwege, Gürtel und Sturzgasse, angeboten

19, Peter Jordan Straße von Gregor Mendel Straße bis Max Emanuel Straße
Länge: 340m; Organisation: Radfahrstreifen
Mit diesem Angebot wird die Qualität für die Erreichbarkeit der Universität für Bodenkultur verbessert, da eine separate Verkehrsfläche für den Radverkehr zur Verfügung steht.

19, Linneplatz
Länge: 60m; Organisationsform: Radfahrstreifen
Diese Infrastruktur ist eine Erweiterung des Netzes in Richtung zur U-Bahnstation Spittelau.

23, Carlbergergasse von Autofabriksgasse bis Brunner Straße
Länge 60m Organisation: Radfahrstreifen
Der Radfahrstreifen in der Carlbergergasse ist Bestandteil der Verbindung Ortskern Atzgersdorf mit dem Radweg in der Brunner Straße.