In Velo Veritas 2018 - Ein wahrer Genuss

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Die In Velo Veritas 2018 hielt, was sie versprach: zwei genussvolle Tage voller schöner gemeinsamer Erlebnisse rund ums Radfahren mit den klassischen Rennrädern. Retz, die Stadt mit einem der schönsten Hauptplätze Österreichs und dem größten unterirdischen Kellersystem Europas, breitete für die In Velo Veritas den roten Teppich aus und bezauberte mit ihrem Charme. 

Anreise mit der ÖBB

Bereits bei der Anfahrt mit dem Zug von Wien nach Retz traf man auf gleichgesinnte Retro-RadlerInnen und konnte deren schöne alten Räder bestaunen. Die ÖBB schien sich auf den Andrang nicht vorbereitet zu haben, stellte sie doch keine zusätzlichen Rad-Abstell-Wagons zur Verfügung. Diese – und vor allem bei der Heimreise alternativ auch die restlichen Wagons-  waren folglich so voll mit Rädern, wie vermutlich noch nie. Die Schaffner zeigten sich dafür überraschend entspannt, gelassen und freundlich. 

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Rahmenprogramm

Das Rahmenprogramm bot einiges rund um die eigentliche Fahrt am Sonntag:
Am historischen Hauptplatz gab es nebst saisonaler Produkte, sowie ausgewählter Spezialitäten von regionalen Feinkostproduzenten und Manufakturen auch einen Flohmarkt für historische Räder und Teile, Retro-Trikots und Accessoires. Hier wurde so mancher fündig. Weiters konnte man den Rathausturm besteigen und das Fahrrad-Museum Retz besuchen, es gab eine Weinverkostung im WeinQuartier und eine Kellergassen-Führung, bei der man sich nebst vieler spannender Informationen und Eindrücken auch ein wenig Abkühlung holen konnte. Dank der Retzer Weinwoche konnte man ebenfalls die besten Weine der Region trinken und kaufen. 

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Samstag Nachmittags gab es eine Aufwärmrunde in die Umgebung mit den Rad-Legenden der 70er und 80er Jahre, die gerne ihre Erfahrungen teilten und Tipps gaben. 

Fotograf Peter Provaznik fotografierte, wie jedes Jahr, eifrig und bot im Fotozelt wieder einen Portrait-Foto-Service an, bei dem sich alle StarterInnen 
ablichten lassen konnten. Die Fotos werden auf der Flickr-Seite veröffentlicht und können dort gratis heruntergeladen werden.

Abends konnte man bei Heurigen-Stimmung und regionalen Schmankerln den Tag in Gesellschaft ausklingen lassen, den Moderationen auf der Bühne lauschen bzw. sonntags den tröpfchenweise im Ziel eintrudelnden Radfahrenden applaudieren. 

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Ausfahrten

Am Sonntag starteten  die insgesamt 770 Fahrerinnen und Fahrer zu den Ausfahrten unterschiedlicher Länge: genussvolle 70, anspruchsvolle 140 oder epische 210 km führten durch die pittoreske Landschaft des Weinviertels. Saftiges Gras, das sich leicht im Wind wiegte, Weizen-Felder, die in der Sonne glänzten, Weinstöcke, schattige Wälder und kleine Seen erfreuten das Auge, sanfte und weniger sanfte Hügel die Wadeln, das Essen und die Getränke an den Labestationen den Gaumen. 

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Am Hauptplatz kamen nach der Fahrt alle wieder zusammen und ließen die Eindrücke bei regionaler Küche und stärkenden Getränken Revue passieren.

Aus gemeinsamer Leidenschaft entstanden 

Organisiert wird die In Velo Veritas von den drei Radkumpels Martin Friedl, Horst Watzl und Michl Mellauner. Entstanden ist die Idee für das Event aus der gemeinsamen Leidenschaft für´s Radeln mit alten Rädern. Insgesamt zum achten mal findet die wohl schönste Retro-Radausfahrt Österreichs nun schon statt – 2 Probe-Durchläufe im kleinen Rahmen und sechs offizielle Events hat sie bereits durchlaufen, mit einer stetig wachsenden Teilnehmerzahl.

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Hinter diesem Erfolg steckt viel Leidenschaft, Zeit und Energie: Die Organisatoren fahren zu Retro-Rundfahrten im Ausland um dort die Werbetrommel zu rühren, besuchen Messen, um Teilnehmer anzusprechen und treffen Medien, um diese auf’s (alte) Rennrad zu setzen. Langsam geht die Saat auf, was man nicht nur an den Teilnehmerzahlen messen kann: 770 Anmeldungen waren es heuer, womit die In Velo Veritas das größte Retro-Rad-Event im gesamten deutschsprachigen Raum ist.

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Martin Friedl erzählt freudig:
„Wir haben es geschafft, dass In Velo Veritas im Weinviertel auch unter Menschen, die sonst nichts oder wenig mit dem Rad zu tun haben, ein Begriff geworden ist. Wenn wir heute in Städte wie Retz, Stockerau, Korneuburg oder Wolkersdorf - nächstes Jahr dann Poysdorf - kommen, dann weiß die lokale Bevölkerung, was das ist, worum es hier geht, und man ist als Stadt stolz darauf, dass In Velo Veritas zu Gast ist“

Michl und Horst machen die Strecken, sie beginnen damit meist im September, jeder der beiden fährt auch im Winter in Summe um die 2.000 km, um die schönen Strecken auszukundschaften, die zu den episch schönen Landschafterlebnissen bei den Fahrten führen. Man nützt hier Radwege und verbindet diese mit Kellergassen und Güterwegen. 

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Ein Jahr Vorbereitung

Die Arbeit an In Velo Veritas erstreckt sich über ein komplettes Jahr, erklärt Martin Friedl:

„Nachdem wir am Sonntag des Events bis 02.00 Uhr in der Nacht den LKW ausgeräumt haben, war ich am nächsten Tag um 10.00 Uhr beim Bürgermeister von Poysdorf um die Kooperation mit dem Startort für In Velo Veritas 2019 am 15./16.Juni festzulegen. Es ist also nicht übertrieben wenn ich sage, dass wir ein Jahr lang an In Velo Veritas arbeiten. Nicht täglich, aber doch stetig.“

Die Arbeit für die IVV machen die drei in ihrer Freizeit ab Dienstschluss. „Es ist ein Projekt von 3 (Rad-)Freunden, diesen Spirit zu spüren ist uns immer ein Anliegen, so soll es vom Charakter her auch zukünftig bleiben, professionell organisiert, aber persönlich und überschaubar“ erklärt Marin Friedl. 

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