Bicibus: Gemeinsam mit dem Fahrrad in die Schule

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Gemeinsam freudvoll, sicher und entspannt in die Schule radeln: Der Bicibus macht´s möglich. Ein Bicibus, das ist sozusagen ein Bus aus Fahrrädern: eine organisierte Fahrt, bei der Kinder und Eltern sich am Rad zu fixen Zeiten an Haltestellen entlang einer festgelegten Route treffen und gemeinsam zur Schule fahren. 

Das auch unter dem Namen „Velobus“ bekannte Konzept bekam im Jahr 2021 neuen Schwung, als einige Familien in Barcelona Bicibus-Fahrten starteten und zum Vorbild für andere Städte und Gemeinden wurden. Mittlerweile radeln auch in Österreich SchülerInnen gemeinsam.

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Vorteile des Bicibus

Je früher Kinder lernen, umso stärker bleiben die Erfahrungen und Gewohnheiten haften. Den Weg zur Schule gemeinsam mit dem Fahrrad zu bewältigen macht nicht nur Spaß, sondern ist auch ein gutes Sicherheitstraining, um Kinder mit dem Fahrradfahren auf der Straße vertraut zu machen. Mit dem Bicibus lernen die SchülerInnen ihren Schulweg mit seinen Gefahrenstellen kennen und können diesen anschließend selbstständig bewältigen. SchülerInnen ab 10 Jahren dürfen, sofern sie die Radfahrprüfung abgelegt haben, alleine Rad fahren. Jüngere SchülerInnen werden von freiwilligen Aufsichtspersonen begleitet. 

Ganz nebenbei wirkt sich die tägliche Bewegung positiv auf die Gesundheit und Konzentrationsfähigkeit der SchülerInnen aus und schont das Klima. Zusätzlich steigt durch den verringerten Hol- und Bringverkehr via Auto („Eltern-Taxis“) die Sicherheit im Schulumfeld. Außerdem fördert der aktive Schulweg mit dem Fahrrad die Gemeinschaft, die Selbstständigkeit und das Selbstvertrauen der VerkehrsteilnehmerInnen von morgen.

Kinder, die das Fahrrad regelmäßig nutzen, verbessern stetig ihre Fahrradbeherrschung und lernen schnell, sich auf den Verkehr zu konzentrieren. Je mehr Kinder gemeinsam zur Schule fahren, desto sicherer wird das Fahrradfahren. Nebenbei etabliert sich eine
Art Rad-Norm: Es wird selbstverständlich, das Fahrrad auf dem Schulweg zu benutzen.

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So geht Verkehrswende von klein auf

Jeder Bicibus ist individuell, einzigartig und flexibel. Manche finden einmal im Monat statt, andere sind mehrmals pro Woche aktiv. Bei manchen Radfahrgemeinschaften wird täglich gemeinsam in die Schule gefahren, je nach Bedarf und Verfügbarkeiten der Personen, die ihn begleiten. Die meisten Bicibusse finden in Eigeninitative durch Personen des Schulumfelds statt, manche werden aber auch von Städten/Gemeinden beauftragt. Der Ablauf eines Bicibus kann also variieren. Wichtig für die lokale Umsetzung sind engagierte Eltern/Elternvereine, Begleitpersonen und PädagogInnen. Mindestens zwei interessierte Personen pro Bildungseinrichtung sind sinnvoll für den Start einer Initiative.

Der Bicibus soll Aufmerksamkeit schaffen für die Forderung nach einem Straßenraum, in dem sich auch Kinder wieder selbstständig bewegen können – mit kindersicherer Radinfrastruktur wie baulich getrennte Radwege, Fahrradstraßen, verkehrsberuhigte Bereiche sowie autofreie Schul- und Kindergartenvorplätze. Das Ziel: die Schulwegsituation dauerhaft zu verbessern. 

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Vorbilder aus anderen Bundesländern und international

Deutsche Städte wie Hamburg und Frankfurt haben das Konzept bereits übernommen. Auch in Österreich radeln SchülerInnen inzwischen gemeinsam: Bei den ersten beiden Bicibus-Aktionen 2022 in Wien-Favoriten und Wien-Döbling radelten viele Kinder und ebenso viele Begleitpersonen zusammen zum Unterricht. In Graz fanden im Herbst 2022 BiciBus-Pilotfahrten statt, die von der Stadt Graz unterstützt wurden. In Innsbruck organisierten die Initiative Parents for Future und die Radlobby Tirol Ende Juni 2023 den ersten „Radl-Bus Innsbruck“. Im Burgenland initiierte die Radlobby Kirschblütenregion den Bicibus Breitenbrunn zur örtlichen Volksschule. Auch die Radlobby Kärnten/Koroška startete den Bicibus Lendorf-Wölfnitz, die Radlobby Vöcklabruck den "Velobus Vöcklabruck" sowie die Radlobby Bad Vöslau den "SchulRadBus" um den Schulweg gemeinsam und sicher in der Gruppe zurrückzulegen. Ähnliche Initiativen gibt es auch in Wels (OÖ), Klosterneuburg (NÖ), Gaspoltshofen (OÖ), Völs (Tirol) und im Laabental (NÖ). 

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Einen Bicibus organisieren

Wichtig für die lokale Umsetzung sind engagierte Eltern/Elternvereine, Begleitpersonen und PädagogInnen. Mindestens zwei interessierte Personen pro Bildungseinrichtung sind für den Start einer Initiative sinnvoll. Für interessierte Organisator:innen haben wir einen Handlungsleitfaden zusammengestellt, um grundlegende Fragen im Vorfeld abzuklären.

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Handlungsleitfaden als pdf-Download

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Bicibus-Logo-Vorlage zum selbst anpassen auf Canva

Bicibus-Karte

Mittlerweile radeln in vielen österreichischen Gemeinden und Städten Kinder mit ihren Eltern oder Begleitpersonen in Radfahrgemeinschaften zur Schule. In der unten verlinkten Bicibus-Karte sind viele Initiativen in ganz Österreich dargestellt. Ebenso sind alle Schulstandorte Österreichs verortet.

Bicibus-Karte für die Vollbild-Ansicht anklicken

Sie wollen Ihre Initiative in der Bicibus-Karte eintragen? Kontaktieren Sie uns gerne über radlobby.at/mitmachen

Weitere Informationen in Ihrem Bundesland

Die Organisation und Ablauf eines Bicibus kann je nach Größe der Radfahrgemeinschaften, Häufigkeit der Fahrten, organisierenden Personen und örtlichen Gegebenheiten in Ihrer Stadt/Gemeinde variieren. Für weitere Informationen oder Fragen kontaktieren Sie uns gerne über radlobby.at/mitmachen


Informationen zum Bicibus in Wien

Informationen zum BiciBus in der Steiermark

Informationen zum Bicibus im Burgenland