(3) Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um sichere Schulwege für Schüler:innen zu realisieren und den Schulweg sicherer zu gestalten?

Reihung mittels Zufallsgenerator ( https://wheelofnames.com/de/ )

 

SPÖ, Elisabeth Mayr

Verordnung von Schulstraßen nach Novellierung durch den Bund. Verordnung von Durchfahrtsverboten, Temporeduktion, bauliche Maßnahmen vor Bildungseinrichtungen.

Leider funktioniert die gesetzliche Basis für die Verordnung von Schulstraßen nicht gut. Wir haben vielfach darauf hingewiesen, dass der Bund dringend die Straßenverkehrsordnung dahingehend novellieren muss, dass die Gemeinden hier selbstständig und möglichst einfach vorankommen können.

Aber es gibt andere Maßnahmen, etwa die Verordnung von Durchfahrtsverboten in bestimmten Straßenzügen zu bestimmten Zeiten, Temporeduktion und auch bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung vor Bildungseinrichtungen usw. Hier gibt es in Innsbruck noch viel Aufholbedarf.
 

Die Innsbrucker Grünen, Georg Willi

Einrichtung von Schulstraßen. Tempo 30 und bauliche Maßnahmen umsetzen.

Der Schulweg von Kindern beginnt mit dem Schritt aus der Haustüre und endet am Schultor. Diese gesamte Strecke gilt es somit zu betrachten und nicht nur den Bereich vor Bildungseinrichtungen. Kinder sehen und erleben die Welt anders als Erwachsene. Für uns als Innsbrucker Grüne müssen sich Ansätze zur Förderung der eigenständigen Mobilität und Verkehrssicherheit von Kindern daher an deren Bedürfnissen orientieren.

Wir setzen uns dafür ein, zur Aufwertung der Lebensqualität aller Menschen, vor allem aber der Anwohner:innen, mehr Fahrradstraßen, Schulstraßen und Wohnstraßen umzusetzen, in denen der Autoverkehr nur „zu Gast“ ist, wo Rad fahrende und zu Fuß gehende Menschen Vorrang haben und stärkeren rechtlichen Schutz genießen. 

Die konsequente und alltägliche Einrichtung von Schulstraßen muss forciert werden. Wir möchten bisherige Fahrbahnflächen zu Stadt-Raum mit hoher Aufenthaltsqualität umgestalten. Auch diese Transformation und notwendige Entwicklung kommt Kindern auf dem Schulweg und in der Freizeit zugute. Wo weiterhin Auto gefahren wird, macht „grundsätzlich Tempo 30“ die Straßen sicherer und gesünder, zum Wohle aller, insbesondere der Kinder.

Wir setzen uns außerdem dafür ein, dass alle Innsbrucker Kinder und Jugendlichen von klein auf das ganze Jahr freie Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln haben sollen.

Zum Selbstbehalt von 19,60€ soll es als Upgrade das „Schulticket+“ für alle Menschen bis 18 Jahren geben. Das Schulticket wird damit zum tirolweit gültigen Klimaticket. Ein Ticket also, das 365 Tage im Jahr, in ganz Innsbruck und sogar ganz Tirol und nicht nur am Schultag und auf einer Wegstrecke gilt. 

Laut repräsentativen Befragungen unter Lehrkräften hat Kinderarmut im Vergleich zu den vorigen Schuljahren in allen Bevölkerungsschichten sichtbar zugenommen. Erkennbar ist das u.a. auch daran, dass Kinder jetzt seltener an Ausflügen teilnehmen (können). Auch besuchen weniger Kinder und Jugendliche Vereine. Leistbare Mobilität erleichtert für Familien, Alleinerziehende usw. den Alltag. Sie bildet einen wichtigen Beitrag, um eine gleichberechtigte und soziale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Darüber hinaus wird durch die von uns geforderten und geplanten Maßnahmen im Bereich der Kinder- und Jugendmobilität die Zahl der „Elterntaxis“ reduziert und damit auch der klimaschädliche motorisierte Individualverkehr verringert.
 

Die Unabhängigen – Innsbruck (DU-I), Helmut Buchacher

Tempo 30 könnte eine Maßnahme sein.

Wie von mir schon mehrfach und teilweise erfolgreich beantragt, könnte Tempo 30 eine der erfolgreichen Maßnahmen dazu sein.
 

Das Neue Innsbruck, Florian Tursky

Sichere Haltestellen für Schulbusse, Zebrastreifen, Geschwindigkeitlimits in der Nähe von Schulen. Verkehrserziehung von Kindern.

Konkret braucht es da laufend die unterschiedlichsten Maßnahmen. Von sicheren Haltestellen für Schulbusse, entsprechenden Zebrastreifen bzw. Fußgängerüberwegen und Geschwindigkeitslimits in der Nähe von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen können Unfälle reduziert werden. Gleichzeitig gilt es hier auch einen präventiven Ansatz zu verfolgen, beispielsweise kann ein Verkehrserziehungsprogramm in Schulen und Kindergärten bereits dazu beitragen, dass sich Kinder sicher im Verkehr bewegen und potenzielle Gefahren erkennen können. In den Wintermonaten merkt man auch, wie wichtig Reflektoren und eine gute Beleuchtung sind, worauf wir einen Schwerpunkt setzen werden.
 

JA – Jetzt Innsbruck, Johannes Anzengruber

Leuchtende Street-Buddies, Schülerlotsen, Verkehrsberuhigung, sichere Überquerungspunkte in der Nähe von Schulen. Schulwegpläne und Bewusstseinsbildung für Kinder und Eltern. Pilotprojekte für Schulstraßen.

Um unseren Kindern einen sicheren Start in den Tag zu ermöglichen, möchte ich realistische Lösungen umsetzen und diese in Zukunft entsprechend erweitern. Hier sind einige konkrete Maßnahmen:

  1. Leuchtende Street-Buddies: Leuchtend orange Street-Buddies weisen auf ein angepasstes und vorsichtiges Fahrverhalten im Bereich von Schulen, Kindergärten und Spielplätzen hin. Diese sind zum Teil schon umgesetzt und werden noch entsprechend ausgebaut werden.
  2. Schülerlotsen: Gemeinsam mit der MÜG läuft hier ein Pilotprojekt an der Kettenbrücke. Mitarbeiter der Mobilen Überwachungsgruppe übernehmen dort Schülerlotsendienste. Es gibt auch eine Kooperation mit der Polizei, die rasch und unkompliziert Schulungen z. B. für Ehrenamtliche durchführt. Auch dieses Schülerlotsen-System möchten wir ausbauen.
  3. Verkehrsberuhigung in Schulnähe: Wir denken hier an Schulstraßen sowie die Einrichtung von verkehrsberuhigten Zonen in der Nähe von Schulen, insbesondere zu Beginn und am Ende des Schultages. Dies kann durch Geschwindigkeitsbegrenzungen, die Einrichtung von Einbahnstraßen oder temporären Straßensperrungen während der Hauptverkehrszeiten der Schüler*innen erfolgen. Wir möchten auch die Aufenthaltszonen vor den Schulen optimieren und damit für mehr Sicherheit sorgen.
  4. Sichere Überquerungspunkte: Verbesserung der Fußgängerüberwege durch bessere Beleuchtung, die Installation von Zebrastreifen oder Fußgängerampeln an kritischen Punkten, um sichere Überquerungen zu gewährleisten.
  5. Schulwegpläne: Entwicklung individueller Schulwegpläne in Zusammenarbeit mit Schulen, Eltern und der Polizei. Diese Pläne zeigen sichere Routen. Es werden auch Empfehlungen ausgesprochen, um Gefahrenstellen zu meiden.
  6. Bewusstseinsbildung und Bildung: Durchführung von Kampagnen in Schulen und in der Gemeinde, um das Bewusstsein für Verkehrssicherheit zu schärfen und Kinder, Eltern sowie Autofahrer*innen zu erziehen. Dazu gehören Workshops, Verkehrssicherheitstrainings und die Förderung des „Zu-Fuß-zur-Schule“-Tags.
  7. Mobilitätsmanagement für Schulen: Unterstützung der Schulen bei der Entwicklung von Mobilitätsplänen, die Alternativen zur individuellen Autofahrt fördern, wie z.B. Fahrgemeinschaften, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder das Fahrradfahren.
  8. Pilotprojekte für Schulstraßen: Erprobung von „Schulstraßen“, bei denen Straßen vor und nach der Schule für den Autoverkehr gesperrt werden, um Kindern und Eltern ein sicheres Zu-Fuß-Gehen oder Fahrradfahren zu ermöglichen. 

Diese Maßnahmen sollen in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Gemeinschaft, den Schulen und den zuständigen Behörden entwickelt und umgesetzt werden. Durch einen dialogorientierten und partizipativen Ansatz können wir sicherstellen, dass die Bedürfnisse und Bedenken aller Beteiligten berücksichtigt werden und dass wir gemeinsam effektive Lösungen für sichere Schulwege in Innsbruck schaffen.
 

Liste Fritz – Bürgerforum Tirol, Andrea Haselwanter-Schneider

Tempo 30 im Umfeld von Schulen

Ein Schlüssel zu mehr Sicherheit am Schulweg für unsere Kinder und Jugendlichen ist Tempo 30 im Umfeld von Schulen und Kindergärten. Diesen Antrag haben wir bereits 2019 im Innsbrucker Gemeinderat eingebracht und eine sehr engagierte Bürgerinitiative in der Reichenauerstraße dahingehend unterstützt. Entlang dieses Straßenzuges befinden sich zahlreiche Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, was für diesen gesamten Straßenzug und zahlreiche Nebenstraßen Tempo 30 erfordern würde. Für uns ein wichtiger, erster Schritt.
 

Alternative Liste Innsbruck (ALI), Mesut Onay

Es ist von größter Wichtigkeit, dass unsere Jüngsten in Innsbruck ihre Wege sicher zurücklegen können und gleichzeitig die Möglichkeiten und Vorzüge des zu Fuß Gehens oder mit dem Rad fahren erleben. Vor jeder Volksschule soll entsprechend die Verkehrsberuhigung in Form einer Schulstraße geprüft werden. Zudem sollen Konzepte wie der „walking school bus“ oder „bicycle train“ unterstützt werden.

Grundsätzlich wirken sich die bereits genannten Maßnahmen – Tempo 30 und gute Rad- und Gehwege – auch positiv auf die Schulwege aus. Das Ziel muss es sein, dass Eltern ihre Kinder wieder sorgenfrei selbstständig zur Schule gehen lassen können und sich dadurch wiederum der Verkehr zu diesen Stoßzeiten reduziert.


NEOS Innsbruck, Julia Seidl

Tempo 30 in der Nähe von Schulen. Bauliche getrennte Radwege.

Wichtig sind die unter Frage 1 erwähnten baulichen Trennungen zwischen Radweg und Fahrbahn. Zusätzlich braucht es vor und um Schulen sowie entlang der viel frequentierten Schulwege die Einführung von Tempo 30.

 

FPÖ, Gerechtes Innsbruck und KPÖ

... wurden ebenfalls angefragt, haben aber bislang noch keine Antworten auf unsere Fragen übermittelt. Wir hängen sie aber gerne in der Reihenfolge ihres Eintreffens noch hier an.

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