Nach Unfällen: Radlobby startete Abstands-Kampagne

Abstands-Plakat Leechgasse/Merangasse

Eine Abstands-Kamapgne hat die Radlobby ARGUS Steiermark gestartet. Auf einem Flyer werden Rad- und Autofahrende auf den sicheren Seitenabstand hingewiesen.

Zwei tödliche Radunfälle sind im Frühjahr in Graz durch unachtsam geöffnete Autotüren passiert, in der Belgiergasse und am Felix-Dahn-Platz. Es folgte eine öffentliche Debatte, die zum Teil Recht unsachlich geführt wurde und bei der politisch Kleingeld gewechselt wurde, statt Lehren aus den tragischen Unglücksfällen zu ziehen.

Die Radlobby ARGUS Steiermak ist aber der Auffassung, dass nicht zur Tagesordnung übergegangen werden darf. Auch oder gerade weil Unfälle dieser Art nicht oder nur sehr bedingt durch baulichen oder verkehrsorganisatorischen Maßnahmen begegnet werden kann, wurde die Abstandskampagne "Abstand macht sicher" gestartet. Damit soll sowohl bei Auto- als auch bei RadfahrerInnen ins Bewusstsein gerufen werden, dass beim Vorbeifahren und Überholen Sicherheitsabstände einzuhalten sind.  

Die roten Info-Karten (im Postkartenformat) zeigen ein Sujet, das die erforderlichen Sicherheitsabstände für RadlerInnen beim Vorbeifahren an abgestellten Autos (1,2 m) und von AutofahrerInnen beim Überholen (1,5 m) visualisiert. Auf der Rückseite gibt es den erklärenden Text inklusive der Forderung von RADLOBBY Österreich nach einer gesetzlichen Verankerung des Seitenabstandes beim Überholen von Radfahrenden. Die Karten werden in den kommenden Wochen bei Radgeschäften und -mechanikern aufliegen und im Straßenraum an RadlerInnen und AutofahrerInnen verteilt werden.


Auftakt Critical Mass und Ghost Bike Ride
Aus Anlass der beiden tödlichen Dooring-Unfälle wurden am Freitag, 29.05., im Zuge der "Critical Mass" an den jeweiligen Unfallorten weiße „Ghostbikes" aufgestellt - in Erinnerung an die Verstorbenen und als Mahnmale für mehr Rücksichtnahme und gegenseitigen Respekt im Straßenverkehr. Damit verbunden war auch der Auftakt zur Verteilung des rote Flyer im Postkartenformat. Im Juli wurde außerdem ein Großplakat an der Kreuzung Leechgasse - Merangasse nahe der Uni affichiert.  

Das Echo war sehr positiv: Auf Bundesebene wird die Kampagne auch vom Österreichischen Radsport-Verband ÖRV mitgetragen, aus dem Grazer Rathaus kam von SPÖ-Vizebürgermeisterin Martina Schröck ein Dankesschreiben: "Frau Bürgermeisterstellvertreterin Schröck unterstützt Ihre Kampagne sehr gerne, nachdem die Bürgermeisterstellvertreterin Schröck und die MitarbeiterInnen vorwiegend mit dem Fahrrad in Graz unterwegs sind."

Über 5.000 Flyer wurden im öffentlichen Raum bereits verteilt, eine zweite Welle ist für September geplant.