Früheste Bärlauchernte an der Grenzmur

Argonautin bei der Bärlauchernste

Es war der früheste Termin für eine Bärlauchtour ever. Am 12. März machte sich eine kleine Gruppe bärlauchhungriger Pedaleur*innen auf den (Rad-)Weg, um in den Auwäldern der Grenzmur auf Beutezug zu gehen.

ARGUS Steiermark-Bärlauchtour, die Achtzehnte: Ambition war und ist es seit Anbeginn (2003), die Bärlauchgründe um Mureck und Bad Radkersburg in möglichst abwechslungsreichen Varianten anzusteuern, meist auch unter Zuhilfenahme des „Freundes“, wie weiland die Eisenbahn von den Bicyclist*innen genannt wurde. Diesmal erklärte sich Markus Pendl bereit, der als Feldbacher seine Kenntnisse der Region Südoststeiermark schon einmal für eine Tourenplanung über den Gnastalradweg zur Verfügung gestellt hat. Gemeinsam mit Navi, App & Co. legte er eine zwischen der Staatsgrenze zu Slowenien hin und her springende Route von Jennersdorf über Minihof-Liebau, Tauka, Cankova, Zelting, Halbenrain, Apače, Mureck bis nach Spielfeld, insgesamt 75 km.
 


Grenzwertige Temperaturen
Beim Start bewegte sich das Thermometer nur unwesentlich über Null und auch die Höchstwerte von 10 Grad Celsius machten ein schon ordentliches Bekleidungsmanagement notwendig, um dem Anspruch einer Genusstour gerecht werden zu können. Apropos Genusstour: Die kleine, siebenköpfige Partie teilte sich bald in mäßig trainierte Gemütlich-Radler*innen und in die Rennradgruppe, die immer vorneweg war, aber freundlich an jeder Richtungsänderung wartete. Markus, Matthäus und Randonneur Horstl waren sichtlich unterfordert, für erstere beide, die schon von Feldbach nach Jennersdorf angeradelt waren, gab es wenigstens ab Mureck noch den Zuschlag nach Hause retour und für Ranndonneur Horstl hatte es schon in der Früh ein "Aufwärmen" von Graz nach Jennersdorf gegeben, sodass auch er auf seine Kosten bzw. die doppelte Tageskilometerleistung kam.

Zwischenstopp im Bärlauchwald
Bemerkenswert war, dass trotz frischen Temperaturen, aber immerhin überwiegend sonnigem und – im Vergleich zum Vortag – windstillem Wetter schon einige Tourenradler*innen unterwegs waren.

Nach der kleinen Bergwertung an der Grenze bei Tauka ging es auf großteils kaum KFZ-frequentierten Nebenstraßen runter Richtung Steiermark, über den aufgelassenen ehem. kleinen Grenzübergang Zelting an Bad Radkersburg vorbei nach Halbenrain. Vor der zweiten Querung nach Slowenien über die Fuß- und Radbrücke in Halbenrain/Donnersdorf verschwanden die Gruppenmitglieder plangemäß im Gebüsch, um dem doch schon überraschend üppig wuchernden wilden Knoblauch nachzustellen.

 

Brettleben cruisten wir weiter durchs Abstaller Becken, um schließlich etwas verspätet im Ribiški dom die Mittagsrast einzulegen. Bei Laško Pivo, gebratener Forelle und Cremeschnitte wurde wieder Energie getankt, um dann die letzte Etappe über Mureck nach Spielfeld (bzw. Feldbach) in Angriff zu nehmen. Zuhause angekommen, machten sich die Unentwegten oder die Daheimgebliebenen daran, die eingefahrene Ernte zu verarbeiten, zur bekömmlichen Cremesuppe oder – mit Parmesan, Olivenöl und Pinienkernen - zum aromatischen Pesto, das uns noch einige Zeit als Nudelbegleiter erfreuen und uns so ab und zu an die Bärlauchtour 2023 erinnern wird.
WOLFGANG WEHAP

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