Wie umweltfreundlich sind E-Bikes?

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E-Bikes erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und bieten vielen Menschen eine gesunde, schnelle und klimaschonende Mobilitäts-Möglichkeiten. Die Ökobilanz der E-Bikes ist zwar nicht makellos – aber um Welten besser als die jedes Motorrads oder Autos.

Energieverbrauch

Am meisten Energie verbraucht die Herstellung des Akkus – bei der Erzeugung eines typischen E-Bike-Akkus mit etwa einer halben Kilowattstunde Speicherkapazität fallen ungefähr 50 Kilogramm CO2 an. Bei der Herstellung des Fahrrads selbst verursacht das Aluminium ungefähr 100 Kilo CO2, alle restlichen Materialien inklusive Transport nochmal etwa 35 Kilo. Macht insgesamt geschätzt 185 Kilo CO2 für die Herstellung des ganzen EBikes – das entspricht dem CO2-Ausstoß von 1.500 mit dem Auto gefahrenen Kilometern. Wie viel Strom ein E-Bike im Betrieb verbraucht, hängt vom Gelände, der Geschwindigkeit und vielen anderen Faktoren ab. Mehr als eine Kilowattstunde pro 100 Kilometer ist aber selten nötig. Zum Vergleich: Ein sparsames,
effizient gefahrenes Elektroauto verbraucht auf derselben Strecke rund 15
Kilowattstunden.

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Materialien

E-Bike-Akkus enthalten üblicherweise Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt. Kobalt wird oft unter katastrophalen Bedingungen im Kongo abgebaut, der Abbau von Lithium verunreinigt in Chile, Argentinien und Bolivien Luft und Grundwasser; im Hinblick auf den CO2-Ausstoß hingegen ist der Abbau dieser Stoffe relativ unproblematisch.

Entsorgung

Die Rohstoffe in einem E-Bike-Akku können grundsätzlich recycelt werden, es ist aber nicht immer wirtschaftlich sinnvoll. Zum Beispiel kostet es mehr Energie, Lithium aus alten Akkus zurückzugewinnen, als neues aus Salzwüsten zu extrahieren. Wird in Österreich ein alter Lithium- Akku im Handel oder bei einer Sammelstelle abgegeben, gelangt er wahrscheinlich zu einer Tochterfirma des Entsorgungsunternehmens Saubermacher, die in Deutschland eine Recyclinganlage dafür betreibt. Bei der
Verbrennung und anschließenden Sortierung gehen Kunststoffe und der flüssige
Elektrolyt verloren; Stahl, Kupfer, Aluminium, Kobalt und Nickel können wiederverwertet werden. Das Lithium, das etwa zwei bis drei Prozent der Masse ausmacht, gelangt auf die Deponie. Über die Luftverschmutzung durch die Akku-Verbrennung gibt es keine
Daten.

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Tipps

Ein E-Bike-Akku kann zehn Jahre oder länger halten – wenn man folgende Punkte beachtet:

  1. Den Akku möglichst nie ganz voll- oder entladen. Eine Verwendung im Bereich von 40 bis 60 Prozent der Speicherkapazität ist ideal.
  2. Wird der Akku länger nicht benutzt, sollte er ungefähr zur Hälfte geladen sein und alle paar Monate etwas nachgeladen werden.
  3. Den Akku nicht in der direkten Sonne oder neben der Heizung lagern.

Quelle: Drahtesel 

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