ÖAMTC: Schikanöse Pläne für die Zukunft

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Der ÖAMTC wettert in seinem Magazin in der Juni-Ausgabe gegen "schikanöse Pläne der Grünen gegen den Autoverkehr", aber bebildert den Artikel mit einer Megabaustelle, die vor Augen führt, welche Eingriffe für den Kfz-Verkehr weiterhin vorgenommen werden. Die dafür nötigen Finanzmittel möchte man sich als SteuerzahlerIn besser nicht vorstellen. Kein gutes Haar lässt der Automobilclub jedoch an den finanzeffizienten, platzschonenden Baumaßnahmen für das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrrad.

Schauplätze in Wien

Die Radverkehrs-Gefahrenstelle Getreidemarkt "verliert an Leistungsfähigkeit", meint der ÖAMTC. Im Gegenteil, die Gesamtleistung von beförderten Personen pro Quadratmeter und Zeit wird durch zunehmenden Radverkehr steigen, und ebenso nimmt Sicherheit für alle zu, auch für Kfz.

In der radverkehrsmäßig überlasteten Praterstraße muss der Bestand mit sechs Kfz-Spuren - zwei Fahrstreifen und ein Parkstreifen pro Fahrtrichtung - "unbedingt" bleiben. Ist tatsächlich "Veränderung der Baumscheiben" alles, was dem ÖAMTC dort als Maßnahme für Lebensqualität und gegen Verkehrslärm einfällt?

Auch am Schwedenplatz ist außer "Markierungen der Fuß- und Radflächen" für den größten Verein Österreichs keine Weiterentwicklung denkbar. Die letzte fehlende Rad- und Fußquerung am Schottentor als finaler Lückenschluss des Ring-Radweges lässt dem ÖAMTC nur mehr die Feststellung, dass er sich "von Anfang an dagegen ausgesprochen hat", was er natürlich auch am Südtiroler Platz macht, weil "wahrscheinlich ein Fahrstreifen sowie Parkplätze wegfallen".

80% der öffentlichen Flächen Wiens stehen für ein Verkehrsmittel zur Verfügung, das nur 27% der Wege zurücklegt: das private Kfz. Wir erinnern uns, der ÖAMTC fragt gerade per UMFRAGE, wie er die Mobilität der Zukunft verbessern kann. So jedenfalls nicht.

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Scan des ÖAMTC-Magazins

 

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