Siegerprojekt der “Goldenen Speiche 2014″ steht fest!

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Die Radlobby Wien (IGF & ARGUS) hat nun schon zum zweiten Mal die besten Radverkehrsmaßnahmen aus dem vergangenen Jahr per Online-Voting und Fachjury-Sitzung gesucht. Die Frage an die Community war: “Wo ist die überzeugendste Radverkehrsverbesserung Wiens des Jahres 2014?” Als Preis dafür geht die “Goldene Speiche 2014” an die verantwortlichen PlanerInnen und Auftraggeber sowie Bezirke. Nun hat die Jury getagt, die Stimmabgabe der User ist beendet, und der Gewinner steht fest: Es ist die Umgestaltung der Radwegkonfliktstelle an der U4-Margaretengürtel! Wir gratulieren den MAs 18, 28 und 46 sowie den Bezirksvorstehungen im 5. und 12.Bezirk. Als Teil der Radlangstrecke West ist dieser neuralgische Punkt von größter Wichtgkeit. Das Projekt wird allerdings nur knapp gefolgt von den Ehrenerwähnungen am Franz-Josefs-Kai und am Währinger Gürtel.

Die Fachjury mit Prof. Meschik (BOKU), DI. Pfaffenbichler (TU), DI Felczak und DIin Stude (beide Radlobby) und Susi Reichard von der Mobilitätsagentur hat die drei Projekte als gleichwertig eingestuft , die “Goldene Speiche 2014″ der Radlobby Wien bekam daher wegen der meisten Uservotings die Nominierung “Margaretengürtel” als Sieger, die beiden gleich guten Projekte werden mit Ehrenwerwähnungen ausgezeichnet. Die Verleihung der Trophäen findet am 11.4. beim ARGUS Bike Festival am Rathausplatz, Hauptbühne, 14h statt.

SIEGER: Radwegverlegung und Verbreiterung bei U4 Margaretengürtel

Nominierungstext: Die Radwegführung über die Margaretengürtelbrücke war ein Gustostückerl alter Wiener Radwegplanung. Radfahrer wurden mit Fußgängern auf der viel zu engen Brücke am Gehsteig geführt, mussten 5 90° Kurven, 3 davon mit minimalen Kurvenradius und eingeschränkter Sicht befahren und wurden mehrmals durch stark frequentierte Strecken für Fußgänger und Öffi-Fahrer geschickt. Die neue Lösung entflechtet die Strecken jener, die zwischen U-Bahn und Straßenbahn wechseln, und den Radfahrern. Für Fußgänger und Radfahrer wurde eine neue direkte Verbindung zwischen Bruno-Kreisky-Park und der Wiese zwischen Wienzeile und Gürtel. Zudem wurde der gemischte Geh- und Radweg verbreitert.

Hier sieht man sehr gut die Routenverbesserung der neuen Radegführung (rote Linie) und die konfliktreichen Schwenks der alten Route (blaue Linie) vor dem U-Bahn-Ausgang:

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Die Jury begründet ihre Entscheidung für die drei Projekte mit maßgeblichen Verbesserungen im Wiener Radverkehrsnetz: „Hauptradrouten sind das Rückgrat des städtischen Radverkehrsnetzes, und von guten Lösungen profitieren besonders viele Radfahrerinnen und Radfahrer. Qualitätsverbessernde Maßnahmen sollen auch in Zukunft konsequent umgesetzt werden, um bei den steigenden Radverkehrszahlen die Anforderungen einer zeitgemäßen Radinfrastruktur zu erfüllen.“

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EHRENERWÄHNUNG 1: Franz-Josefs-Kai, Radweg neu

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Im Dezember 2014 wurde am „Schottenring“ (Franz-Josefs-Kai, ONr. 55-59, 1010 Wien) ein attraktiver Radweg errichtet. Hier wurde ein breiter Radweg auf der Langstreckenverbindung Donaukanal geschaffen, indem gemäß dem Fachkonzept Mobilität der Stadt Wien ein Zweirichtungsradweg anstelle eines Kfz-Parkstreifen angelegt wurde.

EHRENERWÄHNUNG 2: Währinger Gürtel, Ausbau des Gürtelradwegs

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Nominierungstext: Anstatt an der Kreuzung Schulgasse über zwei enge 90°-Kurven durch Fußgänger und Taxis zu fahren, geht es jetzt fast geradeaus. Auch der Engpass beim “Häuserl” wurde beseitigt.

Weitere Platzierungen: Mahü, Cityquerung Stubenbastei, Schaltkasten Operngasse

Platz 4 war die “Mahü Neu Bezo & Fuzo”: Die ehemalige Stauzone Mariahilfer Straße wurde (fast) autofrei und auch angenehm für FußgängerInnen. Die Radlobby Wien meint dazu: “Nun braucht es eine Fahrradstraße Lindengasse damit der zügige Radverkehr aus der Mahü dort fließen kann!

Auf Platz 5 liegt die Entfernung des Schaltkasten Operngasse/Karlsplatz entfernt: “Ein Fakt von Symbolkraft: Einer der meistbefahrenen Radwege Wiens macht bei der Querung Friedrichstrasse einen Schlenker und genau da steht monolithisch ein Strom-/Schaltkasten. Jahrelang. Unverrückbar. Wie um RadfahrerInnen aus ihren individualmobilisierten Träumen in die harte Realität der praktizierten Bürokratie zu reißen. 2015 wurde er endlich beseitigt. Ein Hoffnungsstrahl dafür, dass nicht alles wohl Einzementierte unverrückbar ist, dass wien sich bewegt. Es geht aufwärts!” schreibt Robert bei der Nominierung.

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Die Stelle am Radweg ohne Schaltkasten – und hier mit dem Ungetüm als Hindernis:

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Auf Platz 6 landete im Uservoting eine sehr gute Radmaßnahme, die auch noch Erwähnung verdient, die Cityquerung Stubenbastei. Die Ermöglichung von Radeln gegen die Einbahn in der Stubenbastei sowie die Öffnung mehrer kurzer Fuzo-Stücke hat eine 1,8km lange Parallelroute zum Ring ermöglicht, die von der Urania zur Operngasse gut nutzbar ist. 5 Ampeln weniger als am Ring und Entlastung des überlasteten Ringradweges.

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Die Radlobby dankt allen VoterInnen und Jurymitglieern!

Fotos: Radlobby Wien, Goldene-Speiche-EinreicherInnen

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