Kinder-Wettbewerb: Radspielplatz prämiert!

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Der Ideenwettbewerb „Kinder, Kinder!“ lud Kreative, Produzierende, Herstellende zu einem Perspektivenwechsel ein: Gesucht wurden neue Ideen, Konzepte, Strategien, Produkte und Services, die an den Erfahrungswelten von Kindern ansetzen. Alec Hager, ehemaliger Sprecher der Radlobby, reichte seine Idee vom Radspielplatz ein, die aus dem Radlobby-Projekt KinderRadSpaß entstanden war. Am 15. März 2018 wurden die Gewinnerinnen und Gewinner präsentiert.

Dabei stieg die Projektidee des Radspielplatzes als große Gesamtgewinnerin aus: Sie wurde gleich zweimal prämiert - sowohl der 2. Juryplatz als auch der Publikumspreis (also die meisten Stimmen im Online Voting) gingen an Alec Hager. Dieser bedankte sich bei der radbegeisterten Community in Wien und den vielen Eltern und Kindern, die dafür abgestimmt hatten. Auch die Bestätigung durch die Fachjury mache ihn sehr stolz und motiviere noch mehr, die Umsetzung voranzutreiben. Diesbezüglich gibt es positive Perspektiven: In der Seestadt Aspern wird im Zuge der Parkgestaltung die Umsetzung eines Radspielplatzes bereits geprüft, und im Rahmen der Ausstellung "BICYCLES!" in der Nordbahnhalle in Wien-Leopoldstadt wird im Mai in einem offenen Labor ein erster Prototyp entwickelt.

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Die PreisträgerInnen des Ideenwettbewerbs

Idee und Bedarf

Selbstständige Mobilität, Fahrradbeherrschung und körperliche Bewegung von Kindern nehmen in Österreich ständig ab, vor allem in Stadtgebieten. Dieser bedauerliche Trend hat negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und Gesundheit, da eine frühe aktive Verkehrsteilnahme für das spätere, sichere Verhalten im Straßenverkehr besonders wichtig ist.

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die mit dem Rad in österreichische Bildungseinrichtungen fahren, ist auffallend niedrig: 4% fahren mit dem Rad in den Kindergarten, 2% in die Volksschule, immerhin 9% in Bildungseinrichtungen der Unterstufe, jedoch nur 2% in Oberstufen-Schulen. Diese Zahlen des Umweltministeriums (BMNT) verdeutlicht den Handlungsbedarf. Wenn das Fahrrad in der Kindheit nie als taugliches Alltagsverkehrsmittel wahrgenommen wird, hat die dekarbonisierte Zukunftsvision eines klimaschonenden Verkehrs keine Chance – ihr fehlen dann schlichtweg die ProtagonistInnen.

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Auch bei den seit 2012 in Wien stattfindenden KinderRadSpaß-Kursen der Radlobby im Auftrag der Mobilitätsagentur der Stadt Wien sind regelmäßig Kinder im Alter von neun bis zehn Jahren zu betreuen, die das Radfahren nicht einmal ansatzweise beherrschen und im Kurs von Anfang an erlernen müssen. Die allermeisten Kinder zeigen großen Verbesserungsbedarf bei der Fahrradbeherrschung. Ihnen fehlen sichere Orte zum Erlernen und Üben des Radfahrens sowie kompetente und engagierte Betreuung dabei. Das möchte der Radspielplatz Wien nach dänischem Vorbild bieten. 

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