Linke-Wienzeile-Radweg fix

zaehlung_collage.jpg

Lange wurden die Pläne dafür gewälzt, jetzt kommt das letzte fehlende Radweg-Stück der „Radlangstrecke West“ entlang der Linken Wienzeile. Baubeginn für den 495 Meter langen Radweg zwischen Getreidemarkt und Köstlergasse wird kommendes Jahr sein, hat Grünen-Gemeinderat Christoph Chorherr angekündigt.

Gefahrenvermeidung

Für Radfahrerinnen und Radfahrer ist das Befahren des Teilstücks subjektiv wie objektiv gefährlich, der Bau der Radanlage würde die Verkehrssituation entschärfen und die Sicherheit für Radfahrende auf der stark befahrenen Straße erhöhen. Außerdem würden Mariahilfer Straße und Margaretenstraße durch die neue Radstrecke entlastet.

Die Veröffentlichung der Pläne rief einige Lokalakteure auf den Plan, die sich in den Medien als Radweg-Gegner inszenierten. "Die Radweg-Gegner haben scheinbar den Sinn fürs gesunde Augenmaß verloren" meint Radlobby-Sprecher Roland Romano zu medialen Ausrastern einzelner Akteure.
3000 Parkplätze befinden sich heute im näheren Umfeld, nur 2 Prozent davon sollen im Zuge der Radwegerrichtung besser genutzt werden. Ähnlich verhält es sich mit der Flächengerechtigkeit auf der Rechten & Linken Wienzeile, siehe Grafik.

Für Autofahrende entsteht durch den Bau des Radwegs kein Nachteil: Derzeit gibt es acht Fahrspuren für den Autoverkehr auf der Wienzeile – vier für den fahrenden Verkehr und vier für parkende Autos. Künftig werden es sieben Fahrspuren sein, nach wie vor zwei für den Fließverkehr pro Fahrtrichtung. Das ist keine Revolution, denn der größte Anteil bleibt weiterhin Parkplatz und Fahrbahn, siehe Grafik. Links der Bestand, Rechts die Flächenverteilung bei Umsetzung des wichtigen Lückenschlusses.

flaechenbilanz_grafik.png

Flächenbilanz der praktikabel nutzbaren Flächen vor und nach dem Umbau im Querschnitt. Disclaimer: ja auch jetzt ist Fahrbahnradeln dort rechtlich zulässig, aber nicht passend für viele WienerInnen.

Im Umkreis von 300 Metern rund um den Naschmarkt gibt es aktuell 3.000 KfZ Stellplätze, nur 60 davon werden für den Radweg weichen - das sind zwei Prozent. 98% der Parkplätze bleiben unberührt, siehe Karte. Dies fällt umso weniger ins Gewicht, als die Zahl von zugelassenen PKW im sechsten Bezirk laufend sinkt. Pro Jahr gibt es in Mariahilf weniger Autos als jetzt einmalig für den Radweg besser genutzt werden sollen. 

pkw-bestand_wien_leth.png
 

Schanigärten oder Ladeflächen werden erhalten und ggf. verlegt. Verbesserungen soll es auch für FußgängerInnen entlang der Wienzeile und rund um den Bärenmühlendurchgang zwischen Wienzeile und Operngasse geben.

Detail-Planungen laufen

Derzeit laufen die Detail-Planungen für den Radweg und für Lösungen für Ladezonen. Darin sollen auch Bezirk und Wirtschaftstreibende eingebunden werden. Angedacht sind auch Ersatz-Stellplätze am Naschmarkt-Parkplatz oder eine Aufstockung der AnrainerInnen-Parkplätze zeitgleich mit dem Radwegebau. Nächstes Jahr wird die Straßen-Oberfläche der Wienzeile saniert, im Zuge dessen wird auch der Radweg gebaut - damit bleiben die Kosten im Rahmen. Eine kolportierte Busspur - für den Radverkehr mitnutzbar - auf der Rechten Wienzeile macht ebenfalls Sinn, denn ohne die Busspur drohen im Rahmen des U-Bahnbaues Verspätungen des Busverkehrs.