Immer mehr WienerInnen leben autofrei

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Die aktuellen Kfz-Bestandszahlen der Statistik Austria zeigen: Für die WienerInnen verliert das Auto an Bedeutung. Nun ist die Stadt gefordert den öffentlichen Raum fair zu verteilen und die Mobilitätswende auch Teil des Stadtbilds werden zu lassen.

Positiv ist der starke Rückgang des Motorisierungsgrads: Seit 2003 ist der Motorisierungsgrad in Wien fast durchgehend rückläufig und beträgt mittlerweile nur noch 372 Pkw pro 1.000 EinwohnerInnen.

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Motorisierungsgrad: Anzahl Pkw pro 1.000 EinwohnerInnen
Quelle: Statistik Austria. Berechnung und Darstellung: Radlobby Wien

Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums nimmt jedoch die Anzahl der Autos in absoluten Zahlen weiterhin zu - wenn auch nur gering: 2015 gab es 2.312 Autos mehr als im Vorjahr. Am stärksten ist der Pkw-Bestandszuwachs in den „Flächenbezirken“ Favoriten, Simmering, Donaustadt und Floridsdorf. Ebenfalls zugenommen hat der Anteil der meist mit hohen Lärmemissionen verbundenen motorisierten einspurigen Kfz. Der Rückgang des Pkw-Bestands ist in den Bezirken innerhalb des Gürtels am stärksten.

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PKW Bestand nach Bezirk 2008/2015
Quelle: Statistik Austria, Berechnung und Darstellung: Radlobby Wien

Raum fair teilen

Die Stadt Wien ist nun dringend aufgerufen, die stark wachsende Gruppe jener Menschen, die keinen Pkw besitzen, zu berücksichtigen und den öffentlichen Raum neu und gerecht zu verteilen. Dass rund zwei Drittel der WienerInnen kein Auto besitzen und 73 Prozent der Wege (2025 sollen es 80 Prozent sein) in Wien mit dem öffentlichen Verkehr, Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt werden, sollte sich auch auf den Straßen Wiens in einer entsprechenden Flächenverteilung widerspiegeln. Hier sieht die Radlobby Wien noch ein eklatantes Ungleichgewicht.

Der Ausbau von Radverkehrsinfrastruktur, welche die Bedürfnisse aller Alters- und Nutzergruppen berücksichtigt, ist dabei nicht nur innerstädtisch sondern auch in den Flächenbezirken voranzutreiben. Anreize für die BewohnerInnen Wiens, auf den Autobesitz zu verzichten, würden helfen den Pkw-Bestand zu senken. Warum nicht ein kostenloses „Wien-Rad“ und eine Jahreskarte für alle Menschen, die dauerhaft ihr Auto abmelden?

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