Für eine kindergerechte Stadt!

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Die meisten Kinder fahren gerne Rad und freuen sich, wenn sie selbstständig mobil sein können. Leider ist das in der Stadt jedoch oft nicht so einfach möglich. Mangelhafte Radinfrastruktur bietet unzureichenden Schutz und bringt Kinder sowie Erwachsene in stressige oder gefährliche Situationen. Damit ein entspanntes und sicheres Radfahren für alle möglich ist, braucht es kindersichere Radinfrastruktur. Darauf wiesen Mitte September über 500 Menschen bei der vierten Kidical Mass hin.

Mehr Schutz und Platz fürs Radfahren

Viele Kinder fahren gerne Rad, doch selbstständige Mobilität, Fahrradbeherrschung und körperliche Bewegung von Kindern nehmen in Österreich ständig ab, vor allem in Stadtgebieten. Dieser bedauerliche Trend hat negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und Gesundheit, da eine frühe aktive Verkehrsteilnahme für das spätere, sichere Verhalten im Straßenverkehr besonders wichtig ist. Wien bietet zu wenig Schutz durch Infrastruktur und zu wenig Platz für aktive Mobilität. Es braucht dringend kindergerechte Radwege!

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die mit dem Rad in österreichische Bildungseinrichtungen fahren, ist auffallend niedrig. Wenn das Fahrrad jedoch in der Kindheit nie als taugliches Alltagsverkehrsmittel wahrgenommen wird, hat die dekarbonisierte Zukunftsvision eines klimaschonenden Verkehrs keine Chance – ihr fehlen dann schlichtweg die ProtagonistInnen.

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Handlungsbedarf

Dass Kinder begeistert Radfahren, wenn die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, beweist nicht nur der soeben eröffnete und trotz Schlechtwetter täglich gut besuchte Radmotorikpark in Wien Kaisermühlen.

Mitte September rollte die vierte Kidical Mass durch Wien, die Ausfahrt wurde von der Polizei mit Motorrädern und Fahrrädern begleitet. Über 500 Kinder und Erwachsene demonstrierten eindrucksvoll, dass dringender Handlungsbedarf besteht: Kinder brauchen schützende Radwege, um im Alltag mit dem Fahrrad sicher ans Ziel zu kommen. Nur so gehen sie als wichtiger Faktor für die Mobilitätswende nicht verloren.

Die Idee der Kidical Mass orientiert sich an der Critical Mass, allerdings mit dem Fokus auf Kinder und Familien. Organisator Florian Klein erklärt:

"Wir wollen damit zeigen, dass viele Kinder gerne in Wien Rad fahren und auch gerne mehr Rad fahren würden. Aber ihnen fehlt etwas Wichtiges: Sichere Infrastruktur, um die täglichen Wege mit dem Fahrrad zu erledigen.
Die wenigen guten, baulich getrennten Radwege sind überlastet. Das, was die
Stadt uns zumeist als Infrastruktur verkaufen will, die aufgepinselten Striche am Straßenrand, ist für Kinder nicht geeignet. Ich weiß ganz gut, wie man sich als Elternteil im Straßenverkehr fühlt: Mein jetzt achtjähriger Sohn radelt mit unserer Begleitung jeden Tag in die Schule."

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Positiv aufgenommen

Kidical Mass-Events verbreiten sich im deutschen Sprachraum und darüber hinaus in letzter Zeit sehr schnell. Es vergeht kaum ein Wochenende, an dem nicht eine deartige Rundfahrt in irgendeiner Stadt stattfindet.

Die Critical Mass gibt es schon geraume Zeit. Warum erst jetzt die Idee aufkommt,
diese Art der gemeinsamen Ausfahrt auch für Kinder zu machen, erklärt sich Florian Klein damit, dass diejenigen, die sich für das Radfahren engagieren und lange mit der CM gefahren sind, nun selbst Kinder im Radfahr-Alter haben. Und: "Es ist natürlich ein Vorteil, dass Kinder grundsätzlich freundlicher aufgenommen werden. Auch das Image in der Presse ist positiver".

Die nächste Kidical Mass findet voraussichtlich im Mai 2021 statt. Radeln Sie mit!

Hier unterschreiben für eine kindergerechte Stadt!

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