Erster Radmotorik-Park eröffnet

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Kinder erlernen Radfahren am besten und liebsten auf spielerische und freudvolle Weise. Das preisgekrönte Konzept des Radspielplatzes setzt genau hier an. Nun wurde es in Wien Kaisermühlen erstmals komplett in mobiler Form erlebbar gemacht.

Hier ist der Motorikpark zu finden:

Kinder auf´s Rad!

Selbstständige Mobilität, Fahrradbeherrschung und körperliche Bewegung von Kindern nehmen in Österreich ständig ab, vor allem in Stadtgebieten. Dieser bedauerliche Trend hat negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und Gesundheit, da eine frühe aktive Verkehrsteilnahme für das spätere, sichere Verhalten im Straßenverkehr besonders wichtig ist.

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die mit dem Rad in österreichische Bildungseinrichtungen fahren, ist auffallend niedrig: 4% fahren mit dem Rad in den Kindergarten, 2% in die Volksschule, immerhin 9% in Bildungseinrichtungen der Unterstufe, jedoch nur 2% in Oberstufen-Schulen. Diese Zahlen des Umweltministeriums (BMLFUW) verdeutlicht den Handlungsbedarf. Wenn das Fahrrad in der Kindheit nie als taugliches Alltagsverkehrsmittel wahrgenommen wird, hat die dekarbonisierte Zukunftsvision eines klimaschonenden Verkehrs keine Chance – ihr fehlen dann schlichtweg die ProtagonistInnen.

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Selbstsicher mobil

Spielerische Schritte zur nachhaltigen Mobilität - mit Spaß!  Dieses Konzept für betreute Radspielplätze in Wien und ganz Österreich von Alec Hager / Die Radvokaten basiert auf langjährigen Erfahrungen mit den KinderRadSpaß-Kursen der Radfahrschule "FahrSicherRad" (seit 2012) in Kooperation mit der Radlobby Wien und auf dem preisgekrönten Ideenpapier für den Wettbewerb "KinderKinder" der Wirtschaftsagentur Wien (2017), das auch mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet wurde.

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Nach einer Fact-Finding-Mission zu Radspielplätzen in Dänemark folgten erste Tests mit einem Prototypen im Herbst 2018 in der Ernst Melchior Gasse und die Weiterentwicklung zum serienreifen Prototypen (2019)  sowie die Planung für den ersten RadSpielPlatz in der Seestadt Aspern, dessen Bau 2021 beginnt. Im September 2020 wurde der "Radmotorikpark Kaisermühlen" an der Rudolf-Nurejew-Promenade im 22. Bezirk (stromabwärts der Reichbrücke, an der Kreuzung zur Bellegardegasse) eröffent, der auf das Konzept von Alec Hager zurückgeht und sich inklusive zusätzlicher Pumptrack auf 8.000 m² direkt am Donauufer erstreckt. 
Das Projekt wurde von der Stadt Wien und dem Bezirk Wien-Donaustadt zu je 50 % finanziert, die Errichtung des 17 Stationen umfassenden Parks und des Pumptracks erfolgte durch die Fachabteilung Wiener Gewässer.

Umweltstadträtin Ulli Sima zeigt sich begeistert: „Unsere Stadt ist echt cool und bietet Kindern und Jugendlichen unzählige kostenlose Attraktionen an der frischen Luft. Wir wollen neben Spaß auch dafür sorgen, dass Kids sich auch mehr Sicherheit beim Radfahren aneignen“, so Sima, die sich beim 22. Bezirk für die Initiative zu diesem Projekt bedankt.

Üben mit TrainerInnen 

Für die Besucherinnen und Besucher des Radmotorikparks stehen immer Freitag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr ausgebildete Fahrrad-Trainerinnen und Trainer den Kindern beim Üben zur Seite. Die Beratung ist kostenlos und ohne Voranmeldung für Einzelpersonen und Gruppen möglich.

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Der Radmotorikpark besteht aus 17 Stationen, die in einem Parcours in einer Richtung abgefahren werden. Die Wegeführung ist durch Bodenmarkierungen vorgegeben. Die Stationen stellen verschiedene Herausforderungen für Radfahrerinnen und Radfahrer dar. So gibt es zum Beispiel die Greifübung, bei der man versucht, so viele herabhängende Griffe wie möglich zu berühren. Eine Rüttelpiste und eine leicht erhöhte Balancierstrecke schulen die Fähigkeit, unter schwierigen Bedingungen die Spur zu halten. Weitere alltagsnahe Situationen wie das Überqueren von Schwellen, Schienen und Kopfsteinpflaster oder die Bewältigung von Engstellen können ebenfalls entspannt geübt werden.

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Der Radmotorikpark kann nicht nur mit dem Fahrrad genutzt werden, sondern eignet sich für fast alle nicht-motorisierten Fahrzeuge. Möglich ist die Befahrung daher auch mit Einrad, Skateboard, Inlineskates, Scooter oder Rollstuhl. Das Projekt wurde von der Stadt Wien und dem Bezirk Wien-Donaustadt finanziert, die Errichtung des Parks erfolgte durch die Fachabteilung Wiener Gewässer. Der Park stellt eine wichtige Möglichkeit dar, Kinder spielerisch für´s Radfahren zu begeistern und ihre Fähigkeiten soweit zu schulen, dass sie zukünftig auch Alltagswege mit dem Rad zurück legen können. Denn, so erklärt Alec Hager: "Wenn Kinder nicht jetzt Radfahren lernen, dann gehen sie uns für die Mobilitätswende verloren".

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Stichworte: 
Nimmt Bezug auf: 
- Nicht öffentliche Gruppe -