Critical Mass am Zug

Datum/Zeit: 
Montag, 2. März 2020 - 16:00 bis 17:00
Ort: 
Hypo-Unterführung
6900 Bregenz
Österreich

Am 2.3.2020 findet eine "Critical Mass am Zug"statt, Treffpunkt 16:00 bei der Hypo-Unterführung in Bregenz statt: Die Schwierigkeiten für Radfahrende, zu den Gleisen zu kommen oder die Stadt zum See zu queren zeigen sich vor Ort ebenso, wie Platzbedarf für etwaige Radabstellplätze oder Leihradsysteme und die Notwendigkeit einer Anbindung des Bahnhofs zum Radverkehrsnetz.

Lifte oder Schieberillen? Rampen!

Die Bahn mit dem Fahrrad oder Rollstuhl zu benutzen, ist regelmäßig herausfordernd: Lifte fallen in Vorarlberg oft aus oder bleiben stecken. Bei funktionierenden Liften bilden sich Rückstaus und man kommt nicht rasch genug zum Gleis, sodass man den Zug versäumt.

Schieberillen stellen keine geeignete Alternative dar, da sie von RollstuhlfahrerInnen
nicht genutzt werden können. Genausowenig sind Schieberillen für alle Fahrräder geeignet (etwa für E-Bikes, die insbesondere von SeniorInnen gerne verwendet werden).

Die Probleme an den Bahnhöfen Hohenems und Lauterach mit den Schieberillen und am Bahnhof Lustenau mit häufig defekten Liften zeigen die Notwendigkeit eines barrierefreien Zugangs zu Bahnsteigen durch Rampen. Dennoch werden Rampen in Bahnhofsplanungen in Vorarlberg nicht aufgenommen, die Rampe am Bahnhof Götzis soll - entgegen dem Wunsch der Gemeinde - sogar aufgelassen werden.

Barrierefreiheit durch Rampen

Neben der großen Aufnahmekapazität sind Rampen wenig wartungsintensiv. Auch mit Blick auf Reisende mit altersbedingten Einschränkungen oder im Rollstuhl, Menschen mit Kinderwagen oder Trolleys sind Rampen gegenüber Aufzügen vorteilhafter.

Die Radlobby Vorarlberg spricht sich daher klar für Rampen an Bahnhöfen aus. Die Bedingungen für Barrierefreiheit sollen nicht aufgeweicht werden, denn Rampen sollen nicht alternativ, sondern zusätzlich zu Aufzügen errichtet werden.

„Als Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen begrüßen wir natürlich die Installation von Rampen als Ausweichmöglichkeit, insbesondere wenn Aufzüge defekt sind“, so Karin Stöckler, Präsidentin ÖZIV Vorarlberg.

Neue Bahnhöfe als "Mobilitätsdrehscheiben"

Bahnhöfe in Vorarlberg sollen gemäß Mobilitätskonzept 2019 zu "Mobilitätsdrehscheiben" werden. Für den Radverkehr bedeutet etwa eine gute Anbindung an Radwege, aber eben auch Barrierefreiheit und Querungsmöglichkeiten. Für Bahnhofsneu- und -umbauten sind Planung und Bau von Rampen (und Unterführungen) aus Sicht der Radlobby Vorarlberg notwendig. Die geplante Auflassung der Rampe am Bahnhof Götzis sollte dringend überdacht werden.

Im Zuge des Neubaus des Bahnhofs Bregenz ist ein Umbau der Hypo-Unterführung unumgänglich. Die jetzt nicht barrierefreie Fußgängerunterführung vom See direkt ins Zentrum soll auch Radfahrenden einen barrierefreien Zugang zu den Gleisen ermöglichen. Die Durchlässigkeit des Bahnhofs für Menschen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, sollte ebenfalls Ziel sein.