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Keine Kürzungen beim Radverkehr

Vorarlberg | Submitted on

Radlobby und PRO RAD Vorarlberg - ein überparteilicher Appell für eine zukunftsfähige Mobilität in Vorarlberg

Die Radlobby Vorarlberg wendet sich, gemeinsam mit zahlreichen engagierten Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Sport, mit einem breiten und überparteilichen Appell an Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Christof Bitschi.

Warum tun wir das?

Vorarlberg hat in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte in Sachen nachhaltiger Mobilität gemacht – mit einem Radverkehrsanteil von 22 Prozent (Stand 2024) liegt unser Bundesland österreichweit an der Spitze.

Dieser Erfolg basiert auf politischem Weitblick, engagierter Umsetzung von Radwegen und dem Vertrauen der Bevölkerung – über alle Parteigrenzen hinweg.

Die angekündigten massiven Kürzungen im Budget bei gleichzeitigem Festhalten an horrend kostenintensiven Straßenbauprojekten weisen in die falsche Richtung.

In der Planung bereits weit fortgeschrittene Projekte wie

  • „Radfahren durchs Ried“,
  • die Radschnellverbindungen Götzis–Rankweil/Klaus–Koblach inklusive dem Fahrradtunnel durch den Sattelberg,
  • die Anbindung des Bregenzerwaldes ans Rheintal oder
  • die grenzüberschreitenden Verbindungen in die Schweiz

sind massiv gefährdet.

Städte, Gemeinden und die Regionen haben das Thema in den vergangenen Jahren sehr ernst genommen und vorangetrieben, im Vertrauen auf die Zusagen
des Landes auch mit erheblichen eigenen Budgetmitteln. Langjährige Vorarbeiten für Projekte wären obsolet, Millionen Euro an Planungsleistungen, Variantenuntersuchungen und Vorarbeiten für die Projekte umsonst. Selbst zugesagte Drittmittel aus dem Kanton St. Gallen wären verloren. Der nun angekündigte Weg würde einen kompletten Stillstand bedeuten!

Was bringt das eigentlich, „Radverkehr“?

Wenn man Radinfrastruktur baut, wird diese auch nachweislich genutzt. Die positiven Wirkungen sind vielfältig, das Potenzial riesig:

  • Über 40% aller Autofahrten in Vorarlberg sind kürzer als fünf Kilometer – ein enormes Verlagerungspotenzial auf das Fahrrad.
  • Jeder investierte Euro in den Radverkehr bringt ein Vielfaches an Nutzen – durch vermiedene Krankheitskosten, weniger Emissionen, weniger Stau und
    mehr Lebensqualität.
  • Studien bestätigen, dass Investitionen in aktive Mobilität die höchste Kosten-Nutzen-Effizienz aller Verkehrsmaßnahmen haben.1

Was wollen wir erreichen?

Wir fordern daher Landeshauptmann Wallner und Landesstatthalter Bitschi in einem gemeinsamen Offenen Brief, den wir heute übermitteln werden, auf:

  • keine Kürzungen bei Budget und Personal für Radinfrastruktur, Radverkehrsplanung und Radkultur
  • verbindliche Umsetzung der Mobilitätsstrategie 20302 inklusive regelmäßiger Erfolgskontrolle
  • Stärkung der Gemeinden bei Planung und Umsetzung.

Radverkehr ist Landes- und Gemeindekompetenz. Hinsichtlich der Finanzierung auf den Bund zu verweisen, ist daher aus unserer Sicht keine passende Antwort.

Mit der derzeitigen 70%-Förderung durch das Land Vorarlberg beim überregionalen Radverkehr besteht ein wirksames Werkzeug, um weiter entscheidende Fortschritte zu erzielen. Das muss das erklärte Ziel bleiben, für eine zukunftsweisende und enkeltaugliche Mobilität in Vorarlberg!

Vorarlberg ist ein „Radland“, die Vorarlberger:innen sind begeisterte Radfahrer:innen. Was Städte wie Amsterdam, Kopenhagen oder Paris vormachen, kann Vorarlberg auch: Klimafit durch mehr Radfahren.


1 siehe: https://vcoe.at/files/vcoe/uploads/News/VCOe-
Factsheets/2022/Investitionen%20ins%20Radfahren%20rentieren%20sich%20vielfach/VCÖ-
Factsheet%20Investitionen%20ins%20Radfahren%20rentieren%20sich%20vielfach.pdf

https://www.vcl.li/bilder/518.pdf

https://orlis.difu.de/items/fd7b6ca3-fded-4080-9d01-1b9d4b45fde2

2 https://presse.vorarlberg.at/land/servlet/Article?action=downloadAttachment&id=59110&attId=39095


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