Antworten zu Frage 9

Frage 9: Rad-Abstellanlagen

Am Hauptbahnhof herrscht seit mittlerweile Jahrzehnten akute “Parkplatznot für RadfahrerInnen”.

Wie viele Radabstellplätze werden Sie in Innsbruck und am Hauptbahnhof schaffen und wie wollen Sie dies umsetzen?

Werden Sie sich für ein Anstellanlagen-Konzept einsetzen?

Wie wollen Sie die Reduktion der “Radleichen“ auf öffentlichen Radabstellanlagen erreichen?

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FPÖ Federspiel

Das Radabstellplatzangebot in Innsbruck erscheint im Gesamtüberblick grundsätzlich ausreichend, allerdings sind Angebot und Nachfrage in einzelnen Bereichen der Stadt unterschiedlich verteilt. Im Bedarfsfall  sollen punktuell Abstellbereiche auf bisher ungenutzten Flächen, auf nicht dem motorisierten Verkehr dienenden Plätzen bzw. im Bereich überdimensionierter Gehsteige geschaffen werden. Zur optimalen Nutzung von Flächen sind zudem mehrstöckige Metallkonstruktionen zum Abstellen von Fahrrädern zu forcieren.

Ja. [Radabstellanlagenkonzept - Red.]

Durch Erweiterung des bestehenden Auftragsverhältnisses im Bereich der Parkraumüberwachung und Einrichtung eines dafür zuständigen Managements im Bereich der Bauhöfe.

SPÖ Innsbruck

Am Hauptbahnhof ist kaum Platz für zusätzliche Radabstellflächen, und die bestehenden sind natürlich nicht ausreichend. – Auch weil es zahlreiche Räder gibt, die offensichtlich nicht mehr benutzt werden (können). Bei den Abstellflächen auf ÖBB-Gelände ist aber selbstverständlich die ÖBB zuständig. (Vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit, wenn zum Beispiel der Busbahnhof verlegt werden sollte oder mit der Zusammenlegung von VVT und IVB weniger Platz benötigen sollte.)

Wir wollen zusätzliche (überdachte) Radabstellplätze schaffen und setzen uns für die verpflichtende Errichtung von Radabstellflächen in allen öffentlichen Einrichtungen und bei sämtlichen Neubauten ein. Wichtig ist, dass die Abstellvorrichtungen ein möglichst diebstahlsicheres Abschließen erlauben und gut beleuchtet sind (als Vorbeugung sowohl gegen Diebstahl als auch gegen Vandalismus). Eine Maßnahme, die hier indirekt zum Wirken kommt, ist für uns die Errichtung von Quartiersgaragen in einzelnen Stadtteilen, die die AnwohnerInnen für Ihre PKWs kostengünstig nutzen können. Dadurch frei werdende Oberflächenparkplätze können dann als zusätzliche Radabstellflächen genutzt werden. Auch in den Quartiersgaragen selbst sollen für die AnwohnerInnen Fahrradabstellflächen verfügbar sein.

Die Stadt entrümpelt derzeit schrottreife Räder nur einmal im Jahr. In Städten wie Karlsruhe oder Freiburg werden Radleichen oder demolierte Räder viel häufiger gesichtet, mit Schleifen gekennzeichnet und nach zirka 4 Wochen entfernt. Auch in Innsbruck wäre eine häufigere regelmäßige Sichtung, ein Markierungssystem mit anschließender Entfernung wünschenswert. (Möglichkeiten, die mit der StVo konform sind, muss man entsprechend prüfen.) Die Räder könnten dann je nach Zustand im Anschluss verschrottet oder repariert und versteigert werden. (Der Erlös könnte zum Beispiel zweckgewidmet der besseren Beleuchtung von vorhandenen Fahrradabstellflächen zugutekommen – was Vandalismus und Diebstählen vorbeugen kann.).

Die Innsbrucker Grünen

So viel geht :-) Vorbild ist Utrecht, wo in einer 350.000 EinwohnerInnenstadt demnächst 22.000 Tiefgaragenplätze am Bahnhof für Fahrräder fertiggestellt sind. Dort gilt: das Abstellen in Verbindung mit einem Öffi-Dauerticket ist für einen Tag gratis. Ab Tag zwei 50 Cent/Tag. Nach 14 Tagen muss das Rad weg sein oder wird entfernt. Beugt „Radleichen“ vor.

Ja. [Radabstellanlagenkonzept - Red.]

Systematisch „ausmisten“: Räder markieren. Wenn sie nicht innerhalb bestimmter Frist weg sind, werden sie weggeräumt.

Für Innsbruck

Im Feber dieses Jahres ist es bereits gelungen, in Kooperation mit der ÖBB weitere 140 Radabstellplätze zu schaffen. Mit der Revitalisierung des östlichen Bereichs des Bahnhofs können weitere, vor allem bessere, Radabstellanlagen realisiert werden. Wir sehen den Mehrbedarf von jedenfalls vielen Hunderten Radabstellplätzen gegeben. Die Umsetzung sollte unter Einbindung der Fachexperten und der Interessensgemeinschaften wie der Radlobby ARGUS Tirol erfolgen.

Abstellanlagen-Konzept: Ja, selbstverständlich. Nicht nur am Hauptbahnhof braucht es Abstellanlagen. In den vergangenen Jahren haben wir uns sehr bemüht, der steigenden Nachfrage bedarfsgerecht Rechnung zu tragen. Qualitätsvolle Radabstellanlagen dürfen und können selbstverständlich öffentlichen Raum beanspruchen, weil für eine effiziente Nutzung und wertvolle Räder gute Abstellanlagen erforderlich sind.

„Radleichen“ ist ein unschönes Wort. Das Fahrrad ist ein Ding und kein Lebewesen, daher nennen wir es „kaputte Fahrräder“. Alljährlich führen die Mitarbeiter des Straßenbetriebs quer über die Stadt Schwerpunktaktionen und entfernen offensichtlich kaputte Fahrräder. Diese werden einige Zeit am Bauhof gelagert (falls doch ein Eigentümer, eine Eigentümerin sich meldet) und, sobald die Frist abgelaufen ist, der Bikerei für Ersatzteile zur Verfügung gestellt. Der Rest kommt zum Recyclinghof. Die ÖBB führt am Bahnhof eigene Aktionen durch. Es ist natürlich sehr ärgerlich, dass wertvolle Abstellplätze durch ignorante Radfahrerinnen/Radfahrer, die ihr kaputtes Fahrrad der Allgemeinheit anlasten, verstellt werden.