Antworten zu Frage 6

6. Wie wollen Sie/Ihre Partei sicherstellen, dass Ortschaften in Tirol in Zukunft wieder zu attraktiven Lebensräumen werden und der Verkehr reduziert wird?

Die Verkehrsbelastung durch den motorisierten Verkehr nimmt mittlerweile nicht mehr hinnehmbare Ausmaße an. Dies führt bereits dazu, dass ganze Täler und Regionen an gewissen Tagen nicht mehr erreichbar sind. Dies hat nicht nur mit dem Transitverkehr, sondern vor allem auch mit dem Regionalen Kurzstrecken - Alltagswege - zu tun.

ÖVP

Zur Entlastung der Tirolerinnen und Tiroler investiert das Land Tirol jedes Jahr in Infrastrukturprojekte wie Einhausungen und Umfahrungen. Ein wesentlicher Schritt, um die Gesamtverkehrsbelastung weiter zu reduzieren, ist ohne Frage der weitere Ausbau des öffentlichen Verkehrs und die bessere und engere Vertaktung aller Verbindungen. Im Bereich des Transitverkehrs bleiben wir – solange keine Reduktion spürbar ist – bei unseren Notmaßnahmen wie Blockabfertigungen und den Fahrverboten. Unsere Forderungen nach Umsetzung der Korridormaut und eines intelligenten Verkehrsleitsystems werden wir weiterhin mit Nachdruck verfolgen.

SPÖ

Wir sprechen von einer umfassenden Mobilitätsstrategie. Diese beinhaltet den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes. Es braucht eine lückenlose Vertaktung der Angebote in den Gemeinden, damit die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel attraktiv ist. Dieser Ausbau muss auch öffentliche Verkehrsmittel zu Abendzeiten und während der Nacht beinhalten, damit insbesondere die jüngeren Tirolerinnen und Tiroler in den entlegenen Gemeinden wohnen bleiben.

Als geeignetes Mittel zur Verkehrsreduktionen sehen wir eine flächendeckende LKW-Maut auf Landes- und Gemeindestraßen. 25% der Einnahmen aus dieser Maut werden in weiterer Folge in Maßnahme für das öffentliche Verkehrsnetz investiert.

Die Grünen

Wenn wir Ortschaften in Tirol wieder lebenswerter machen wollen, müssen wir vor allem den Verkehr in den Ortschaften reduzieren. Wir kämpfen deshalb dafür, Fußgänger- und Begegnungszonen in möglichst vielen Orten umzusetzen. Außerdem setzen wir uns für Verkehrsberuhigung durch flächendeckendes Tempo 30 im Ortsgebiet ein: Damit erhöhen wir nicht nur die Verkehrssicherheit sondern auch die Lebensqualität. Mit mehr Blitzern wollen wir sicherstellen, dass Tempolimits auch eingehalten werden. Außerdem wollen wir eine Landesförderung für autofreie Dorfzentren umsetzen. 

Eine Reduktion des Verkehrs erreichen wir außerdem nur, wenn wir endlich aufhören, die Kapazität des Straßennetzes zu erhöhen und stattdessen noch mehr in den Öffentlichen Nahverkehr und das Radwegenetz investieren.

Liste Fritz

Massentourismus bringt Massenverkehr. Schluss damit! Tirol braucht keine neuen Bettenburgen und Chaletdörfer. Wir als Liste Fritz setzen uns seit Jahren gegen den Ausverkauf der Heimat und für einen verantwortungsvollen Umgang mit Tourismus ein. Auch die Förderung öffentlicher Verkehrsmittel durch bessere Anbindungen sowie gratis Nutzung aller Tiroler:innen sollen dazu beitragen, den Verkehr zu reduzieren und so die Qualität in Tirols Lebensräumen wieder steigern.

NEOS

Der Kampf gegen den überbordenden und nicht mehr tragbaren Transitverkehr führen wir NEOS seit unserem Einzug in den Landtag vehement. Darüber hinaus gilt es gerade den in der Vergangenheit hinsichtlich Anbindung mittels Öffentlicher Verkehrsmittel vernachlässigten ländlichen Raum aufzuwerten. Wir sehen vor allem in Mikro-ÖV-Lösungen, wie Anrufsammeltaxis und Co, eine Möglichkeit der nachhaltigen Entlastung vom Verkehr. Als Tourismusland muss aber auch für Nicht-Einheimische möglich sein, ohne eigenen PKW und entspannt zur jeweiligen Urlaubsdestination zu gelangen. Die berühmte Letzte Meile muss mit Öffis und im Idealfall emissionsfrei möglich sein.

KPÖ

Durch umfassende Investitionen in den Umweltverbund. Jedenfalls kann die Antwort auf verstopfte Straßen nicht der Ausbau von Straßen sein. Im Gegenteil. Der öffentliche Verkehr und der Radverkehr müssen Vorrang haben gegenüber dem motorisierten Individualverkehr haben. Zudem wurden mit der Einführung eines kostenlosen ÖPNV vielerorts gute Erfahrungen gemacht. Tempo 30 km/h in Ortsgebieten würde zudem für mehr Sicherheit für Fußgänger:innen und Radfahrende sorgen.