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Licht & Technik – ein Jubiläum, aber Zukunft im Dunkeln

ARGUS Steiermark | Submitted on

Wer in Graz mit dem Fahrrad unterwegs ist, und das sind erfreulicherweise immer mehr Menschen, hat das bestimmt schon erlebt: Man wird bei Einbruch der Dämmerung von freundlichen Polizist*innen am Radweg angehalten und ebenso freundliche Aktive der Radlobby ARGUS Steiermark in gelben Warnwesten checken das Fahrrad. Besonderes Augenmerk liegt auf Beleuchtung und Ausstattung mit Reflektoren, aber auch das Funktionieren von Bremsen und Glocke wird überprüft. Das passiert seit 2006 und ist Fixpunkt rund um die Zeitumstellung, jeweils sechs Mal im Frühjahr und Herbst: die Aktion Licht & Technik. Dabei werden fehlende Reflektoren ergänzt und kleinere Reparaturen von Mechaniker*innen vom Radlobby-Partnerbetrieb Bicycle erledigt. Bei korrekt ausgestattetem Fahrrad gibt es eine kleine Zotter-Schokolade als Belohnung und seit 2018 verkürzt DieFahrBar mit Heißgetränken die Wartezeit am Reparaturstand.

Erfolgreiche Bilanz

Die Statistik dieser sehr erfolgreichen Aktion spricht Bände: In diesen 20 Jahren wurden ca. 17.000 Fahrräder angehalten und kontrolliert. Zur Einordnung dieser Zahl: Die Anhaltequote betrug im Schnitt ca. 30%, da korrekt beleuchtete Räder eher seltener angehalten werden. Bei ungefähr der Hälfte wurden fehlende Reflektoren gratis montiert und an ca. 5000 Fahrrädern war das Können der Mechaniker*innen der mobilen Werkstatt gefragt. Der positive Effekt für die Verkehrssicherheit und Bewusstseinsbildung ist wohl unumstritten. Auch von Seiten der Polizei wird vielfach bestätigt, dass sich die „Beleuchtungsmoral“ über die Jahre stark verbessert hat, was aber natürlich auch auf technische Entwicklungen wie Nabendynamo und Aufstecklichter zurückzuführen ist. 

Nahezu durchgehend war die finanzielle Unterstützung von Stadt Graz und Land Steiermark gegeben, bis diese 2025 durch das Ansetzen des Sparstiftes von Seiten der Stadt leider eingestellt wurde. Zwar sind alle Aktiven der Radlobby ehrenamtlich dabei, doch muss die Finanzierung von Genehmigungen, Materialien wie Reflektoren, Reflektorfolien, Folder, Schokolade und die Bezahlung des Reparaturstandes und der Heißgetränke sichergestellt sein. Somit musste nun – zumindest für die heurigen Herbsttermine – die Stopptaste gedrückt werden. Die Radlobby bedauert das sehr und hofft, dass es 2026 einen Neustart geben kann.


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