Radlobby-Erfolg: Weiterhin Fahrradparken am Bahnhofsvorplatz

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Bei der "Neuordnung und Neugestaltung" des Bahnhofsvorplatzes konnte die Radlobby Salzburg dramatische Verschlechterungen für Radfahrende verhindern. Das Projekt zeigt wie Stadt und ÖBB an den Bedürfnissen des Radverkehrs vorbeiplanen und trotz teurer Nachbesserungen am Ende keine Qualitätssteigerung steht.

Letzte Woche war neuerlich in den Medien von den Plänen der Stadt für den Salzburger Bahnhofsvorplatz zu lesen. Es geht um organisatorische Maßnahmen die das Fahrradparken und die Zufahrt für Taxis,  PKWs und Schienenersatzverkehrs-Bussen an der Vorderseite des Bahnhofs betreffen sowie gestalterische Veränderungen. Die Pläne wurden bereits im Sommer des letzten Jahres angekündigt und zum Teil beschlossen. Die Umsetzung mußte aufgrund der Bedeutung des Salzburger Bahnhofs für Flüchtende aber verschoben werden.

Es war eine erhebliche Reduktion der Radabstellplätze von aktuell 500 auf 130 geplant - wir berichteten - gegen die wir uns öffentlich und in Gesprächen mit Verantwortlichen aussprachen. Erfolgreich, denn nun sollen doch 476 Radabstellplätze kommen. Die Radständer unter der Überdachung vor dem Einkaufszentrum "Forum 1" werden entfernt. Der Witterungsschutz soll künftig zum Ein- und Aussteigen für Pkws und Taxis dienen.

Als Ersatz werden doppelstöckige Radständer wie in der Radstation auf dem Platz und auf der gegenüberliegenden Staßenseite beim Hain platziert (im Plan grün eingefärbt). Das 740.000€ teure Projekt bewirkt kosmetische Veränderungen.  Und mehr Platz für zufahrende PKWs - weniger für Fahrräder und Taxis. Räder müssen weiter vom Bahnhof einfernt und aufgrund der doppelstöckigen Anordnung weniger komfortabel geparkt werden.

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Planausschnitt Bahnhofsvorplatz: Radabstellanlagen grün - Heinrich Architekten/Stadt Salzburg

Wir hoffen, dass die nun knapp 300 überdachten Radabstellplätze eine hochwertige und einladende Gestaltung erfahren werden, die der Bedeutung des Platzes und des Radfahrens für Salzburg entspricht, wie es bei der Radstation in Schallmoos gelang. Die Kosten für die neuen Radständer werden wir recherchieren und nachreichen.

Bei dem Projekt wurde aus unserer Sicht der Radverkehr von Beginn an zu wenig mitgedacht, da es offensichtlich vor allem um eine dritte(!) PKW-Zufahrt ging. Die von der Salzburger Verkehrsplattform aufgezeigte beengte Situation der Busse wird in keiner Weise verbessert.

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Attraktives Fahrradparken in der neuen Radstation in Schallmoos Foto: Stadt Salzburg

Alternativen um das Fahrrad am Bahnhof gut abzustellen sind die neue Radstation auf der Schallmooser Seite des Bahnhofs und die Radgarage beim Lokalbahnhof. Beide können noch attraktiver gemacht werden, etwa durch eine bessere Anbindung ans Radverkehrsnetz und Zusatzangebote wie eine schnelles Reparaturservice oder Leihräder.

 

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