Sperre der Steyreggerbrücke für den Radverkehr während der Baustelle - Radlobby protestiert

Bis jetzt gerne befahren - der Begleitweg auf der Brücke

Das Radfahren könnte zur Verkehrsentlastung der Linzer Haupteinfahrtsrouten und Brücken während der Baustellenzeit beitragen, seltsamerweise wird nun jedoch den RadlerInnen ein Hindernis nach dem anderen verordnet: Nach der plötzlichen Sperre der Eisenbahnbrücke auch für den Rad- und Fussgängerverkehr soll jetzt das Radfahren über die Steyregger Brücke komplett verboten werden.

Diese Verbindung wird täglich von Hunderten RadlerInnen genutzt. Der Radverkehr wird in den Begleitmaßnahmen der Baustelle bis in den Spätherbst 2016 nicht berücksichtigt. Laut Baustellenplan gehört die komplette Fahrbahn nun dem motorisierten Verkehr. Radfahren wird explizit verboten - selbst am Begleitweg ist nur mehr Schieben erlaubt. Die RadlerInnen, die wie gewohnt weiter über den meist leeren Begleitweg auf der Brücke radeln wollen, werden in die Illegalität gedrängt. Viele werden nun leider überhaupt auf das Radfahren verzichten.

Es gibt Lösungen

Gerhard Fischer, Sprecher der RADLOBBY Steyregg und Radfahrbeauftragter der Stadtgemeinde Steyregg hat bereits mehrere Varianten vorgeschlagen, wie Radfahren während der Brückensanierung noch möglich wäre, wenn man das wollte. Der Begleitweg auf der Brücke Richtung Linz könnte in einen Radweg umgewandelt werden, und in Richtung Steyregg sollte ein Mehrzweckstreifen auf die Fahrbahn markiert werden. Alternativ könnte man mit einer Ampelregelung im Einbahnsystem sogar in beide Richtungen am Begleitweg radeln. FußgängerInnen und RadfahrerInnen nehmen schon jetzt gegenseitige Rücksicht am Begleitweg, hier sind keine Probleme bekannt. Eine zusätzliche Erleichterung für die FußgängerInnen während der Baustellenzeit wäre, die Bahn für eine Station bis in die Franckstraße gratis nutzen zu können.

Mit dem Vorwand, das Geländer am Begleitweg wäre um 20 Zentimeter zu niedrig, um sicher Radeln zu können, wurde auch dieser Vorschlag bisher abgelehnt. Gerhard Fischer von der RADLOBBY dazu: "Wir haben uns jedoch die Brückengeländer auf etlichen Radwegen in Linz angesehen, und die meisten entsprechen nicht diesen unverständlich strengen Vorgaben! Wenn hier Gefahr in Verzug sein sollte, müssten diese Geländer alle sofort erhöht werden. Wir finden jedoch, es sollte temporär bei einer Baustelle wie auf der Steyreggerbrücke möglich sein, unter gleichen Bedingungen Radfahren zu erlauben!".

Beide Fahrstreifen über die Brücke werden übrigens auch während der Sanierung eine uneingeschränkte Breite von luxuriösen 3,5m aufweisen, bei nur maximal erlaubten 50km/h. So ist es unverständlich, warum Radfahren auf der Fahrbahn nicht einmal außerhalb der Stoßzeiten erlaubt sein soll. Die RADLOBBY hat sämtliche Linzer Stadteinfahrten analysiert: Dort gibt es bei fast allen überall viel geringere Fahrstreifenbreiten und erlaubte Geschwindigkeiten von 50, 70 oder gar 100 km/h - trotzdem ist dort Radfahren erlaubt!

Wir bleiben dran!

Der Unmut ist sehr hoch bei den zahlreich betroffenen RadlerInnen! Die RADLOBBY versucht weiterhin intensiv, im Dialog eine Lösung zu erreichen. Man wird auch sehr genau die weiteren Maßnahmen zu vielen anderen Brennpunkten des Radverkehrs, zum Beispiel der sehr unbefriedigenden und gefährlichen Situation auf der Nibelungenbrücke verfolgen und danach über weitere Schritte bis hin zu Demonstrationen beraten. Wir hoffen zuversichtlich, dass auch ohne solche Proteste eine akzeptable und förderliche Radverkehrslösung für die Baustellenzeit gefunden wird.

Es besteht noch die Hoffnung, dass der zuständige LR Mag. Steinkellner eine Prüfung der Verbesserungsvorschläge in die Wege leiten wird. Bisher konnte dieser von der RADLOBBY leider für eine Stellungnahme noch nicht erreicht werden.