Heins Reaktion auf Nibelungenbrücken-Posse: Nimmt er hohes Unfallrisiko für Radfahrer in Kauf?

vcoe-todesrisiko-tempo-pkw-rad.jpg

Die Radlobby OÖ stellte im November 2019 die Gefährlichkeit rund um die Nibelungenbrücke übersichtlich und eindrücklich dar. Wir zeigten die Widersprüche der Linzer Verkehrsplanung auf. Alle Hintergrundinformation samt Video und Infografik sind hier zu finden.

Enttäuschende Reaktion von Vizebürgermeister Hein

Die Reaktion vom für Verkehr zuständigen Vizebürgermeister Markus Hein war enttäuschend: Vizebürgermeister Hein reagierte leider nicht auf die inhaltlichen Widersprüche der Stadt Linz zur gefährlichen Situation auf der Fahrbahn. Will er nicht oder kann er nicht?

Zumutbar oder zu gefährlich?

Herr Hein möge bitte den folgenden Widerspruch klären:

Nur 5 Meter vor dem Ars Electronica Center ist laut Stadt Linz „das Befahren der Fahrbahn nicht möglich, da laut RVS 03.02.13 bei einem Mischverkehr von 50 km/h und einer Verkehrsstärke über 10.000 Kfz/24h kein Mischverkehr erlaubt ist.“ (Schreiben der Stadt Linz an Radlobby, 2019)

Ein paar Meter weiter zwingt die Stadt Linz nun alle RadfahrerInnen in denselben Verkehr (!) vor dem AEC, auf dieselbe Fahrbahn und meint, dass Radfahren hier zumutbar ist. (Schreiben der Stadt Linz an Radlobby, 2019)

Laut unmittelbarer Reaktion in den Medien kommt für Vizebürgermeister Hein die Aufhebung der Rampen-Sperre (und damit Wiederherstellung der sicheren Route) nicht infrage: „Wenn ich eine Rampe, die nicht für das Radfahren geeignet ist, wider besseres Wissens freigeben würde, würde ich im Falle eines Unfalls mit entsprechenden Konsequenzen rechnen müssen.“

Abgesehen davon, dass die Rampe seit 11 Jahren sicher von Radfahrern benutzt wurde und die Radlobby viele Vorschläge zum sicheren Miteinander von FußgängerInnen und RadfahrerInnen (z.B. Schrittgeschwindigkeit für Radfahrer) gemacht hat, weicht Vbgm Hein der eigentlichen Fragestellung aus.

Schweres Unfallrisiko im zu schnellen Mischverkehr

Wenn Vizebürgermeister Hein wider besseres Wissens den Radverkehr vor dem AEC auf eine Fahrbahn zwingt, die nicht für das Radfahren geeignet ist (Aussage Vbgm Hein, Aussage Linzer Verkehrsplanung), dann wird er im Falle eines Unfalls auch mit entsprechenden Konsequenzen rechnen müssen.

Fatalerweise wird ein Unfall zwischen Kfz und Radfahrer im Mischverkehr vor dem AEC schwer bis tödlich für den Radfahrer enden.

Nimmt Vizebürgermeister Hein dies wider besseres Wissens einfach in Kauf?

vcoe-todesrisiko-tempo-pkw-rad.jpg

VCÖ: Geringeres Pkw-Tempo reduziert Risiko tödlicher Unfälle

Lösung: Temporeduktion Kfz

Dieses Risiko könnte er sofort und ohne Kosten auf einen Bruchteil reduzieren: Tempolimit 30 auf der Fahrbahn stellt für Autofahrer einen vernachlässigbaren Zeitverlust dar, bringt aber für den Radverkehr ein deutlich reduziertes Unfallrisiko (siehe VCÖ-Grafik) und einen Quantensprung an Attraktivierung dieser wichtigen Stelle für den Radverkehr.

Nimmt Bezug auf: