Radweg Steyregger Brücke: Geld zugesagt, Entscheidung fehlt

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Letztes Mittel: Protest auf der Brücke

Seit 17 Monaten versuchen Radlobby OÖ und Radlobby Steyregg die Politik im Land Oberösterreich zu überzeugen, dass ein beidseitiger Zweirichtungsradweg im Zuge der Sanierung der Steyregger Brücke errichtet werden muss. Nach der Zusage von Landesrat Steinkellner im Herbst 2016, zumindest etwas mehr Platz durch die Versetzung des Geländers nach außen zu schaffen, braucht es aber noch weitere 50 cm. Der unterwasserseitig, d.h. flußabwärts liegende Weg ist sonst zu schmal, um einen Zweirichtungsradweg verordnen zu können.

Seit dieser Woche wird an der Unterwasserseite der Brücke gearbeitet. Bis heute hat Herr Landesrat Steinkellner aber nicht entschieden, ob diese Verbreiterung in den nächsten 2 Monaten umgesetzt wird.

Keinen Radweg zu bauen, bedeutet einen Rückschritt

Der Zweirichtungsradweg auf der Unterwasserseite, der auf einer sonst ungenutzten Fläche der Brücke geschaffen werden soll, ist absolut notwendig. Wird er nicht errichtet, findet im Zuge der Sanierung der Steyregger Brücke ein Rückbau einer seit 38 Jahren bestehenden Radverbindung statt. Bei Wartungen und Reparaturen ist dann eine inakzeptable Sperre von mehreren Tagen notwendig, so wie das gerade vor kurzem passierte.

Zusagen der Politik aus Steyregg und Linz zur Finanzierung

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Gemeinderatssitzung Steyregg (www.steyregg.com)

Die Bedeutung dieser auf einer Länge von 15 km einzigen Donaubrücke für den Radverkehr wird seitens der Politik des Landes OÖ bis zuletzt komplett unterschätzt. In der Zwischenzeit gibt es Zusagen der zuständigen Politiker aus Linz und Steyregg, diese notwendige Verbreiterung zum großen Teil mitzufinanzieren. Der Linzer Verkehrsstadtrat Hein ist von der Notwendigkeit des unterwasserseitigen Ausbaues überzeugt. In Steyregg wurde in der Gemeinderatssitzung eine Kostenbeteiligung beschlossen. Zusätzlich gibt es auch noch ein Angebot zur ergänzenden Finanzierung durch private Geldmittel.

Vor 4 Wochen wurde seitens des Landes OÖ noch betont, dass es für den Radweg ja keine Zahler gibt. Dieses Argument gilt jetzt nicht mehr!

Appell für eine zukunftsorientierte Lösung

"Wir sind völlig fassungslos, dass der schon im letzten Jahr errichtete Radweg als Teil der zukünftigen Radhauptroute ausschließlich auf Beamtenebene auf schmale 2,5 m Breite reduziert wurde. Damit wurde die von Herrn LHStv Hiesl im Jahr 2014 angekündigte Radwegbreite um 30 % unterschritten. Darüber gab es keinerlei politische Diskussion. Umso mehr muss diese heimlich durchgeführte, dramatische Reduktion des Radhauptroutenstandards durch einen Zweirichtungsradweg auf der Unterwasserseite wieder wettgemacht werden", meint Gerhard Fischer von der Radlobby Steyregg.

Eine Nichtumsetzung wäre ein Affront gegen einen dem Klimaschutz geschuldeten Ausbau des Radverkehrs. Schon bald würde man sich fragen: Warum hat die Politik im Jahr 2017 die intensiven Appelle der RadfahrerInnen nicht gehört? Warum schafft man eine ungenutzte Restfläche von 2 Metern Breite auf der Brücke statt der naheliegenden Radwegverbreiterung? Warum lässt man diese einmalige Chance trotz Finanzierungszusagen aus Linz und Steyregg verstreichen?

"Herr Landesrat, nehmen Sie das zugesagte Geld und verbreitern Sie den unterwasserseitigen Gehsteig um 50 cm! Verhindern Sie nicht eine zukunftsorientierte und nachhaltige Lösung für den Radverkehr", richtet DI Lukas Beurle, stv. Vorsitzender der Radlobby OÖ einen dringenden Appell an den zuständigen Landesrat.

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Gutes Beispiel einer Radhauptroute über eine Brücke (Arnhem Nijmegen City Region)

 

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