Jahresbericht der Radlobby Oberösterreich

Wie bereits seit vielen Jahren Tradition wurde auch heuer die Radsaison mit einem NeujahrsRADLn eröffnet, welches auch dank ausgezeichnetem Wetter wieder viele RadlerInnen anlockte.

Extrem viel Zeit und Energie wurde im Frühjahr den Einspruch der Radlobby OÖ gegen das wirkungslose NOx IG-L Maßnahmenprogramm des Land OÖ gesteckt, 75 Seiten umfasst der Einspruch und eine erste Verhandlung vor dem OÖ Landesverwaltungsgericht hat bereits im Juli 2020 stattgefunden.

Die Radlobby Mobilitätskampagne „Sei schlau, pfeif auf’n Stau – Mit Öffis und Rad zur Arbeit!“ wurde im dritten Jahr in Folge fortgesetzt. Zusätzlich wurde mit zahlreichen wiederverwendbaren OÖ Radelt Folienbannern auf Radwegen geworben.

 

Das Jahr 2020 hatte leider vor allem in Linz zahlreiche negative Highlights, was die Nichtberücksichtigung des Radverkehrs bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten betrifft. Ein Ausbau der A7 "Bypassbrücken" um 200 Mio. Euro bei dem auf Urfahraner Seite nur Halbanschlüsse für den Radverkehr Richtung Osten gebaut wurden und auf Linzer Seite enden die tollen bis zu 4m breiten Brückenradwege im Nichts.

Im Zuge dieses 200 Mio. EUR Projektes der ASFINAG wurden auch zwei Unterführungen hochrangiger KFZ Verbindungen neu, aber für den Radverkehr völlig ungeeignet gebaut – ein für die nächsten Jahrzehnte in Beton gegossener ökologischer Schildbürgerstreich und Steuergeldvergeudung!

 

In Steyregg ist es der Radlobby gelungen, auf der dort erst nur 8 Monate zuvor eröffneten Radhauptroute mit extremen Holperstellen eine Beseitigung dieser zu erreichen, die Sanierung der Radhauptroute wurde auch mit der Markierung roter Radüberfahrten vor großen Firmeneinfahrten ergänzt. Es fehlt jetzt nur noch der Lückenschluss der Radhauptroute von 8 Meter Länge für eine wahres Vorzeigeprojekt.

 

Bei einem als Verkehrsberuhigungsprojekt in Linz/Stockhofstraße angekündigten Projekt mit neuen Bäumen fand die Linzer Verkehrsplanung trotz 10 m für 2 KFZ Spuren keinen Platz für einen Radweg und weigert sich sogar Mehrzweckstreifen dort zu markieren.

In der Gruberstraße vor der ÖGK werden die Radfahrer von der Verkehrsplanung gezielt mit ungeheuerlichen Verschwenkungen und neu gebauten Engstellen gegen jede RVS Richtlinie eingebremst, anstatt die dort 2-3 errichteten Taxistandplätze auf den 100m weiter liegenden großen Kundenparkplatz der ÖGK zu verlegen.

 

Eine kleine positive Verbesserung wurde auf der Nibelungenbrücke durch Einfärben der beiden Brückenradwege mit roter Farbe nach jahrelangem Kampf mit dem Denkmalschutz erreicht.

Im Jahr 2020 haben die ersten Doppelstockparker auch Linz erreicht, welche beim Mühlkreisbahnhof und am Bahnhof Linz/Oed installiert wurden. Am Mühlkreisbahnhof wurde damit nach fast 20 Jahren Einsatz der Radlobby für eine Lösung der überfüllten Radabstellanlagen ein Meilenstein gesetzt.

 

Das 7. OÖ SternRADLn zum Linzer Mobilitätsfest mit RADpaRADe wurde zu einem Triumphzug für den Radverkehr mit einer neuerlichen Rekordbeteiligung von weit über 1000 TeilnehmerInnen.

 

In Kooperation mit der Linzer Klangwolke hat die Radlobby heuer erstmals in Linz eine Kidical Mass organisiert welche mit etwa 200 TeilnehmerInnen ein Riesenerfolg war.

 

Durch den Einsatz der Radlobby konnten auch in OÖ die ersten Zebrastreifen mit dem St. Pöltener Modell in Steyregg auf der Radhauptroute Linzerstraße und in Ottensheim über die B127 zu legalen Radüberfahrten auf wichtigen Radrouten umgewandelt werden