Die Radlobby Linz begrüßt den aktuellen Vorschlag zur StVO-Novelle, in dem das Tragen eines Helms am E-Bike bis zum 14. Lebensjahr vorgesehen ist, jedoch keine generelle Helmpflicht für Radfahrende eingeführt werden soll. Diese Regelung wahrt die Wahlfreiheit beim Helmtragen, wie sie auch der Dachverband Radlobby Österreich seit Jahren fordert.
Mehr Sicherheit durch bessere Infrastruktur
Entscheidend für die Sicherheit im Radverkehr ist nicht das Tragen eines Helms, sondern die Qualität der Infrastruktur. „Mehr Sicherheit für Radfahrer:innen wird durch baulich getrennte, sichere Radwege erzielt – nicht durch Zwangsmaßnahmen“, so die Radlobby Linz. Das zeigen auch Unfallstatistiken: Auf gut ausgebauten Radwegen kam es im vergangenen Jahr zu keinem einzigen tödlichen Radunfall ‒ siehe Grafik VCÖ 2025.
Die Verletzungsfolgen hängen meist vom Unfallgegner ab – und vor der Masse eines PKW schützt auch der Helm nur bedingt. Daher fordert die Radlobby Linz Tempo 30 im innerstädtischen Bereich, um das Risiko schwerer Unfälle deutlich zu senken.
Flächendeckend sichere Radinfrastruktur macht das Radfahren nicht nur sicherer sondern auch angenehmer – ein entscheidender Faktor für nachhaltige Mobilität.
Bewusstseinsbildung statt Zwang
Dass das Tragen eines Helms sinnvoll ist und das Risiko schwerer Kopfverletzungen senkt, steht außer Frage. Allerdings sollte das Helmtragen durch Bewusstseinsbildung und Information nicht durch Zwang gefördert werden – ähnlich wie im Schisport, wo ein hoher Helmanteil auch ohne Zwang erreicht wurde.
Erfahrungen aus Ländern wie Australien zeigen deutlich: Eine Helmpflicht führt zu einem Rückgang des Radverkehrs – mit negativen Folgen für Klima, Gesundheit und Verkehrsentlastung. Damit würde die Position des Fahrrads als effiziente, nachhaltige und gesundheitsfördernde Mobilitätsform geschwächt. Auch Leihrad-Angebote wären durch eine Helmpflicht praktisch nicht mehr nutzbar.
Klares Nein zu E-Mopeds auf Radwegen: Besser auf der Fahrbahn unterwegs!
Positiv bewertet die Radlobby Linz auch das geplante Verbot von E-Mopeds auf Radwegen. Diese Fahrzeuge sind durch ihre hohe Leistung und Beschleunigung nicht kompatibel mit dem normalen Radverkehr und stellen insbesondere für Kinder und ältere Menschen eine Gefährdung dar. E-Mopeds sind aus dem urbanen Umfeld nicht mehr wegzudenken, finden aber besser auf der Fahrbahn den passenden Platz.
Fazit
Helme schützen Kopf und Gehirn – aber sie verhindern keine Unfälle. Mehr Sicherheit für alle entsteht durch bessere Radinfrastruktur, gegenseitige Rücksichtnahme und Temposchutz, zum Beispiel flächendeckende Tempo-30-Zonen.
Mehr zum Thema Radhelm: https://www.radlobby.at/radhelm-wahlfreiheit
Weitere Unterlagen zum Thema
- Pressefotos: https://drive.google.com/drive/folders/1_Eu9467vcl11PxDo9uutJ3l4Ps52Ev5M?usp=sharing
- Aussendung der Bundesregierung zur geplanten StVO-Novelle: https://www.bmimi.gv.at/service/presse/hanke/2025/1016_stvo-novelle.html