Nach 40 Jahren wird die Nibelungenbrücke endlich sicherer für alle: Die neuen Radwege entschärfen einen gefährlichen Angstraum und Engpass für Rad- und Fußverkehr. Aus diesem Anlass klärt auch die neue Website nibelungenbruecke.at über Mythen auf - denn: Staus entstehen durch Autos, nicht durch Menschen, die sicher mit dem Rad und zu Fuß unterwegs sein wollen.
Ab 7. April endlich mehr Sicherheit für alle
Die Nibelungenbrücke wurde im letzten Jahr von knapp 1 Million Radfahrer*innen befahren und war lange Zeit ein gefährliches Nadelöhr. Radfahrende mussten sich den schmalen Gehsteig mit Fußgänger*innen teilen oder sich zwischen Autos, Lkws und Bussen auf die Fahrbahn wagen – mit einer hohen Stufe als zusätzliches Risiko, besonders für Kinder oder ungeübte Radfahrer*innen bestand hier Lebensgefahr. Auch zu Fuß gab es wenig Platz, während es für den Autoverkehr sechs Fahrspuren gab. Und dennoch: Staus waren für die Autofahrer*innen auch damals an der Tagesordnung.
Mit der Eröffnung des neuen „Radwegprovisoriums“ gibt es nun erstmals beidseitige, baulich getrennte Radwege. Dies bedeutet Entschärfung des Angstraums, mehr Sicherheit und eine nutzbare Brücke für alle. Gleichzeitig entlastet der Radverkehr die Stadt: Während Pkw oft nur mit statistisch 1,14 Personen besetzt sind, können Radwege effizient mehr Menschen transportieren – und so den Verkehr insgesamt verringern.
Neue Donautalbrücke als Pendlerroute, Nibelungenbrücke als Stadtverbindung
Mit der Fertigstellung der neuen Donautalbrücke, von Politik und Asfinag als “Projekt der Superlative” und als “weltweit einzigartig” gelobt, gibt es eine Alternative für den Autoverkehr. Die Brücke kostete 300 Millionen Euro und brachte Ende 2024 zwei neue breite Autofahrspuren über die Donau.
Die Nibelungenbrücke kann nun endlich als sichere Verbindung zwischen den Stadtteilen dienen, mit mehr Platz für nachhaltige Mobilität. Für den Autoverkehr bleiben übrigens noch immer vier breitere Spuren. Autofahrer*innen haben also keine Spuren verloren, sie müssen sich nur an die neue Situation anpassen.
Ein Schritt auf dem Weg zur Klimahauptstadt
Das Mobilitätsleitbild der Stadt Linz sieht eine Reduktion des Autoverkehrs um 10 % bis 2030 vor. Doch die Eröffnung der Donautalbrücke führte stattdessen innerhalb weniger Monate zu einem Anstieg des Kfz-Verkehrs um 10 %.
Mehr Straßen für Autos bedeuten nicht weniger Stau – sondern mehr Verkehr. Und mehr Verkehr widerspricht auch der Absicht Linz, Klimahauptstadt zu werden. Deshalb braucht es jetzt ein klares Beibehalten des Kurses, auch für eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Lebendige Stadträume anstatt Stauräume
Es braucht einen Impuls zur Verhaltensänderung und eine klare Kommunikation, dass der MIV in der Stadt nicht die beste Option ist.
Das Ziel müssen Stadträume sein, durch die wir uns gerne bewegen und die den dafür nötigen Platz und Sicherheit für Kinder, Fußgänger*innen und Radfahrer*innen bieten. Es geht um ein Miteinander, bei dem das Auto nicht länger der dominierende Part ist. Die Stadt soll wieder als Lebensraum und nicht als Durchzugsort verstanden werden.
Neue Website: Fakten statt Mythen
Die neue Website nibelungenbruecke.at begleitet die aktuellen Entwicklungen auf der Brücke mit einem Linz-Comic-Projekt. Gleichzeitig räumt eine „Mythbusters“-Rubrik mit aktuell kursierenden Falschmeldungen auf. Denn eines ist klar: Nicht die Radfahrer*innen oder Fußgänger*innen verursachen Staus – sondern der Autoverkehr.
Information am Eröffnungstag
Am Montag, dem 7. April wird in Linz auf jeden Fall gefeiert: Die Radfahrer*innen und Fußgänger*innen werden ganztägig im Bereich der Nibelungenbrücke informiert. Der erste Tag des sogenannten “Radweg-Provisoriums” wird auf positive Weise begleitet und dokumentiert. Dabei wird es Informationen über die Historie, über den aktuellen Status und die weiteren Baupläne bzw. mögliche Szenarien geben. Neben Informationsmaterial wird auch der erste Comic von nibelungenbruecke.at in gedruckter Form verteilt werden.