Prater: Baumfallen, Hundewiesen und Radfahrverbote

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Der Bezirksvorsteher der Leopoldstadt, BV Karl Hora, hat für große Empörung gesorgt, als er Mitte August zwei Baumstämme quer zu Wegen auf der Jesuitenwiese im Wiener Prater legen ließ. Auf diesem Weg, der eine Hundefreilauffläche quert, hat der Bezirk schon vor 2 Jahren ein Radfahrverbot verordnet, obwohl sich die Radlobby klar dagegen ausgesprochen hatte (siehe Stellungnahme unten). Nun folgte also eine fragwürdige Maßnahme, die alle PraterbenutzerInnen behindert und gefährdet.

Diese gefährliche Baumstammaktion hatte zu Bürgerprotesten und harschen Stellungnahmen der Radlobby geführt. Daraufhin hatte der Bezirksvorsteher noch am 18. August dem Radlobby-Büro telefonisch die Entfernung der Baumstämme zugesagt. Nach neuerlicher Intervention der Radloobby wurden die Baumstämme schließlich am 24. August entfernt.

UPDATE: Nach einer kurzzeitigen Entfernung der Baumstämme tauchten am 14.9. wieder welche auf - nun eingegraben und hochstehend. Der Affront geht standhaft weiter, nur der Bezirksvorsteher steht offensichtlich nicht zu seinem Wort vom 18. August.

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Neue Baumstammhindernisse für Radfahrer, nun aufrecht. Foto vom 14.9.2016

Die Radlobby hält hiermit nochmals fest, dass Alternativen zum Radfahrverbot eingesetzt werden sollten

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Ein Baumstamm an jedem Ende des Wegs sollte Radfahrende vom Hundebereich fernhalten. Foto vom August 2016.

Stellungnahme der Radlobby Wien vom 28. Juli 2014

Vorab ist festzustellen, dass sich im betreffenden Bereich keine „Hundezone" im engeren Sinn befindet, da sie nicht über die dafür notwendige Einzäunung verfügt. Es handelt sich vielmehr um einen , welcher viele Jahre nach der betreffenden Hauptradroute eingerichtet wurde.

Die Radlobby Wien (IGF und ARGUS) steht dem Vorhaben, eine Umgehungsstrecke zur bestehenden Radroute durch den „Freilaufbereich“ für Hunde einzurichten, positiv gegenüber. Als notwendige Voraussetzung sehen wir allerdings eine qualitativ hochstehende Ausführung des neuen Radweges: Belag, der ganzjährig und bei jedem Wetter befahren werden kann, ausreichende Breite, gute Beschilderung, gute Sichtbeziehungen, Minimierung der Konflikte mit Hunden, FußgeherInnen oder JoggerInnen, verlässliche Schneeräumung, etc.

Die Verlängerung der Strecke um die angegebenen ca. 200 m wird von uns als erheblich, aber u.U. akzeptabel eingeschätzt. Die Verlängerung sollte jedoch, wenn irgendwie möglich, minimiert werden. Eine Entfernung der bestehenden Radroute über die Jesuitenwiese aus dem von der Stadt Wien vorgeschlagenen Radwege-/Routennetz und eine Entfernung der Beschilderung ist dann OK.

Als problematisch sehen wir allerdings die Sperre der bestehenden Strecke für den Radverkehr und die nicht genauer angeführten Maßnahmen "die ein illegales Befahren unterbinden sollen". Die Zu- und Durchfahrt in diesem Bereich der Praters (Jesuitenwiese, etc.) ist für gewisse Gruppen immer noch wichtig, muss für RadfahrerInnen weiterhin möglich bleiben und sollte auf keinen Fall illegalisert werden.

Wenn die Alternativroute deutlich genug kundgemacht ist und im Vergleich zur bestehenden Hauptroute ein zügigeres, bequemeres und konfliktfreies Vorankommen gewährleistet, so wird es sich erfahrungsgemäß von selbst ergeben, dass diese Route in kurzer Zeit von der überwiegenden Mehrheit der Radfahrer bevorzugt wird. Insbesondere schnelle RadlerInnen, E-BikerInnen etc., also all jene, bei denen auch am ehesten Konflikte mit Hunden zu erwarten sind, werden ihre Routenwahl schnell ändern. Wir sehen daher keine ausreichenden Gründe für ein Fahrverbot auf der bestehenden Stecke und lehnen dieses dementsprechend ab.

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