Jahresbericht 2020

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Der Radlobby Rückblick auf ein außergewöhnliches Jahr, in dem wir uns aktiv für den Radverkehr eingesetzt haben. Die Radlobby-Vereine traten in allen neun Bundesländern und auf Bundesebene für sicheres, komfortables und entspanntes Radfahren in jedem Alter ein. Hier stellen wir Themenbereiche vor, die wir 2020 gezielt verfolgt haben. Auch 2021 bleiben wir voll im Einsatz für Sie und Ihr liebstes Verkehrsmittel, das Fahrrad.

UNSERE ANLIEGEN

Selbstbestimmte Kindermobilität 

Mehr Sicherheit für alle! Die Radlobby setzt sich für eine Infrastruktur ein, die es allen radfahrenden Menschen ermöglicht, sicher und bequem ans Ziel zu kommen – vor allem auch unseren Kindern. Mit gezielten Aktionen wiesen wir auch 2020 auf die Wichtigkeit von kindersicherer Radinfrastruktur hin: Bei der Kidical Mass in Wien und Linz radelten hunderte Menschen gemeinsam durch die Stadt. Bei Radkursen der Radfahrschule "FahrSicherRad" in Kooperation mit der Radlobby Wien lernten viele Kinder spielerisch Radfahren.

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Abstand macht sicher

Unachtsam geöffnete Autotüren und zu eng überholende Autos, Lkws und Motorräder gefährden Menschen am Rad. Um diesbezüglich mehr Gefahrenbewusstsein und Rücksicht aller Verkehrsteilnehmenden zu erreichen, hat die Radlobby die Kampagne "Abstand macht sicher" ins Leben gerufen, die auch die Gesetzgeber in die Pflicht nimmt. Busse, Aufkleber, Plakate und Poolnudel-Flashmobs wiesen in ganz Österreich auf den richtigen Abstand hin. 

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Straßenverkehrsordnung zeitgemäß erneuern

Es ist höchste Zeit, die Straßenverkehrsordnung ins 21. Jahrhundert zu befördern. Was die radfreundliche StVO-Novelle nach Ansicht der Radlobby beinhalten sollte, haben wir beim Verkehrsministerium, im Parlament und medial deponiert. Am 01. April 2019 trat die 30. Novelle der Straßenverkehrsordnung und danach am 01. Juni 2019 die 31. Novelle in Kraft, welche einige Verbesserungen für den Radverkehr brachten. Alle Infos dazu finden Sie hier

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Zu den positiven Neuerungen zählen eine Reduktion des Sondernachrangs von Radfahranlagen sowie die weitere Flexibilisierung der Benützungspflicht für breitere und längere Fahrräder. Negativ fallen ein neues Radverbot bei Zebrastreifen sowie die Risiken des Rechts bei Rot für Kraftfahrzeuge auf. Radlobby-Sprecher Roland Romano dazu: "Neue Gesetze dürfen angesichts der vorgenommenen Radverkehrsverdoppelung den Radverkehr nicht verunmöglichen und es braucht wichtige Sicherheitselemente, die sich jedoch noch nicht in der Novelle finden. "

Den Radlobby Stvo Folder können Sie bei Ihrem Radlobby-Verein abholen, in unserem Büro bestellen oder hier online ansehen.

Entspannter und komfortabler Radverkehr

Der Einsatz für gute Radverkehrsinfrastruktur ist eine Hauptaufgabe der Radlobby-Vereine, die in den Gemeinden und Städten sowie auf Landesebene mit Engagement tätig sind. Der Grundsatz dabei: Straßen sollen für alle Verkehrsteilnehmende sicher sein und genug Platz für den zunehmenden Radverkehr bieten. Entweder durch sichere getrennte Radinfrastruktur oder effektive Verkehrsberuhigung wie etwa Fahrradstraßen und Begegnungszonen.

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Radverkehr als Klimaschutz

Bund, Länder und Gemeinden müssen gemeinsam 30€ pro Einwohner und Jahr in den Radverkehr investieren. Die österreichische Klimastrategie sieht die Verdoppelung des Radverkehrsanteils vor. Dafür braucht es die nötigen Budgetmittel. Wofür diese sinnvollerweise investiert werden könnten, hat die Radlobby für Österreich in Kooperation mit Radkompetenz und con.sens erstmals dargelegt

Radlobby aktiv vor Ort

Verkehrsplanung für Radverkehr passiert direkt vor Ort, daher betreibt die Radlobby verstärkt die Gründung von Regionalgruppen auf Gemeinde- oder Bezirksebene. In mehr als 40 Gruppen können engagierte Radfahrende so ihr alltägliches Umfeld mitgestalten und werden von erfahrenen RadlobbyistInnen unterstützt. Wer mitmachen möchte: einfach hier Interesse bekanntgeben. 

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UNSERE ERFOLGE

Events rund ums Rad

Trotz der schwierigen Lage 2020 veranstalteten die Radlobby-Vereine in ganz Österreich zahlreiche Events: So etwa einen Radflohmarkt in Bad Sauerbrunn, Radl-Kino und Familienradtouren in Niederösterreich und gratis mobile Radchecks in Salzburg. In Graz erfreute sich die Aktion „Kaffee und Technik“ großer Beliebtheit. Die Radlobby Vorarlberg forderte bei einer Aktion am Bahnhof Bregenz, dass dieser im Zuge des Umbaus fahrradfreundlich wird. Unsere Highlights, das beliebte ARGUS Bike Festival und die RADpaRADe in Wien, mussten leider ausfallen. Allerdings fand die erste virtuelle Radparade mit vielen gut gelaunten Radfahrenden statt.

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Anlässlich des Tag des Fahrrads am 3. Juni gratulierten wir allen Radfahrenden am Opernring.

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Pop-Up-Radwege

Das Fahrrad erwies sich während der Pandemie als krisensicheres Verkehrsmittel:
Viele Menschen nutzten es, um wichtige Alltagswege zu erledigen. Städte auf der ganzen Welt ergriffen Maßnahmen zur Verbesserung des Rad- und Fußverkehrs. Auch Wien bekam dank der Forderungen von Radlobby Wien und der Initiative Platz für Wien vier Pop-Up-Radspuren. Radlobby- und MoVe iT-AktivistInnen in Graz errichteten selbst Pop-Up-Radwege.

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Klimaschutz

Platz für Wien: Die von der Radlobby Wien mitgetragene Initiative für eine klimagerechte, verkehrssichere Stadt mit hoher Lebensqualität sammelte mehr als 57.000 Unterschriften für ihre 18 Forderungen an die Regierung. Ein klares Zeichen aus der Zivilgesellschaft, dass ein klimafreundliches Mobilitätsgesetz mit konkreten
Maßnahmen und Budget zwingend notwendig ist. 

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Seit Jahren fordert die Radlobby 30 € pro Jahr und Kopf, heuer investierte das Verkehrsministerium 40 Millionen Euro, also rund 4,5 € pro Kopf. Im langfristigen
Vergleich hat sich das Förderbudget in etwa verfünffacht, im Vergleich zum Vorjahr
verzehnfacht.

Koalition mit Rad 

Nach Angelobung der neuen Regierung warfen wir einen genauen Blick auf das Regierungsprogramm und fragten uns: Wie viel Koalition mit Rad steckt in ÖVP-Grüne?
Ebenso betrachteten wir bei der Wienwahl im Oktober radrelevante Themen der Stadt und analysierten, wie die jeweiligen Parteien dazu stehen bzw. standen. 

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Radkurse für alle

Das österreichweite Radlobby-Kurs „FahrSicherRad im Alter“ fand u.a. in Wien, Salzburg, Ternitz, Wiener Neustadt, Baden und St. Pölten statt. Die Wiener Kurse für „Frauen in Fahrt“ brachten Anfängerinnen aufs Rad. Das Workshop-Programm "KinderRadSpaß“ in Kooperation mit der Radlobby Wien brachte über 1.000 Schulkindern Freude und Sicherheit beim Radfahren näher. 

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Verbesserungen Radinfrastruktur

Im Herbst 2020 wurde auf der Testroute „Salzach – Freilassing“ (H11) eine neue Wegweisung mit Bodenmarkierung und Hinweistafeln umgesetzt und von der Radlobby Salzburg getestet. Durch Radlobby Interaktionen in Graz wurden bei der Baustelle zur Errichtung des neuen Murkraftwerkes nicht nur während der Bauphase Optimierungen bei den Radwege-Umleitungen, sondern auch dauerhafte Verbesserungen der Infrastruktur erreicht. In Wien intervenierte die Radlobby erfolgreich, nachdem am Karlsplatz hunderte Radfahrende kontrolliert und abgestraft wurden, weil sie bei grünem Licht die Kreuzung übersetzt hatten, ohne vorher am Stop-Schild anzuhalten. Jetzt steht dort ein Vorrangschild. 
In Wien entstanden etliche neue Radwege und Radfahrstreifen, ebenso wurden Einbahnen für den Radverkehr geöffnet. etwa in der Lindengasse, der Breitenfurter Straße und der Hernalser Hauptstraße.

Radausfahrten

Um das Klimavolksbegehren zu bewerben radelte die Radlobby Vorarlberg unter dem
Motto „Radeln fürs Klima“ mit ca. 250 TeilnehmerInnen vom Piz Buin bis zum Bodensee. In Niederösterreich gab es Radparaden in Ebreichsdorf und Waidhofen/Thaya und eine Fahrraddemo in Klosterneuburg. Anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche organisierte die Radlobby Oberösterreich heuer bereits zum siebenten Mal das SternRADLn zum Linzer Mobilitätsfest mit Rad-Parade. In Wien fand im März die erste virtuelle RADpaRADe statt. Als Aufruf für kindersichere Radinfrastruktur rollte im September die bereits vierte Kidical Mass mit über 500 Menschen durch Wien und erstmals auch durch Linz.

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Kampagnen

In Vorarlberg wurde in fünf Gemeinden die Kampagne „Abstand macht sicher“ umgesetzt. Den ganzen Juli lang wiesen Straßenschilder und Fahrradanhänger auf die
Wichtigkeit von ausreichendem Seitenabstand beim Überholen hin. Das Projekt wurde im September beim VCÖ-Mobilitätspreis als vorbildhaftes Projekt in Vorarlberg prämiert. In der Steiermark gab es heuer wieder vier CFE-Zertifizierungen für fahrradfreundliche Betriebe.

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Radlobby-Gruppen

Die Radlobby Niederösterreich ist im Jahr 2020 auf 22 Gruppen angewachsen, im Burgenland wurden zwei weitere Radlobby-Gruppen gegründet, ebenso in Kärnten. In Wien sind 18 der 23 Bezirke durch Bezirksgruppen vertreten.

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Über 8.500 Mitglieder

Wir werden immer mehr: Über 8.500 Radfahrende in ganz Österreich sind als Mitglieder in den jeweiligen Radlobby-Landesvereinen umfassend versichert und unterstützen unsere Arbeit für ein radfreundliches Verkehrsumfeld. Außerdem lesen sie gratis unseren „DRAHTESEL – Das österreichische Fahrradmagazin“.

UNSER ANGEBOT 

Radlobby-Mitgliedschaft

Die Mitgliedschaft beim jeweiligen Radlobby-Verein bringt viele Vorteile, vom Rundum-Versicherungspaket mit Rechtsschutz-, Haftpflicht- und Unfallversicherung über Einkaufsrabatte bis zum Jahresabo von „DRAHTESEL – Das österreichische Fahrradmagazin“. Für unsere Mitglieder bieten wir auch die günstige Fahrrad-Diebstahlversicherung an. Sie unterstützen mit Ihrer Mitgliedschaft natürlich auch die wichtige radverkehrspolitische Arbeit der Radlobby in ganz Österreich! Alle Details finden Sie hier
Wir freuen uns auch über Ihre Mitarbeit, schauen Sie bei unseren Treffen vorbei und helfen Sie mit, Ihr Radumfeld schöner zu gestalten. 

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Spenden und Radfahren vorwärtsbringen

Über Spenden für unsere aktuellen Projekte freuen wir uns besonders, da Sie damit gezielt wichtigen Anliegen der Radlobby zu mehr Ressourcen verhelfen können. Dazu zählen z.B. Kindermobilität, Abstandskampagne und Radverkehrsverbesserungen. Alle Details und Möglichkeit für direkte Online-Spenden hier

Die Druckversion unseres Jahresberichts können sie hier downloaden: