Döbling braucht Radwege und ein fixes Radbudget

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In den letzten Monaten sammelten wir mehrere hundert Unterschriften für eine sichere Radinfrastrukur in Döbling. In den Gesprächen mit den Unterzeichnenden ergaben sich 19 dringende Rad-Maßnahmen für den 19. Bezirk, die wir allen Parteien in der Bezirksvertretung am 24.9.2015 zur Umsetzung in der kommenden Amtsperiode mit auf den Weg geben:

  1. Ein fixer Teil des Bezirksbugets soll jedes Jahr in den Ausbau der Radinfrastrukur fließen. 2013 waren es im Bezirk lt. Rechnungsabschluss pro Döblinger 8 Cent! Andere Städte investieren jedes Jahr pro Einwohner 2 bis 26.- Euro.
  2. Alle Straßenerneuerungen und -umbauten sollen für die Schaffung einer durchgängigen und sicheren Radinfrastrukur geprüft und genützt werden.
  3. Radverkehrsanlage Krottenbachstraße
    Schaffung einer Radverkehrsanlage über die gesamt Länge bis nach Salmannsdorf, die unzähligen Döblingern sicheres Radfahren ermöglichen würde.
  4. Radroute Hutweidengasse
    Kurzfristig parallel zu Krottenbachstraße eine verkehrsberuhigte beidseitig befahrbare Radroute in der Hutweiden-, Börner- und Gugitzgasse schaffen.
  5. Lückenschluss Obkirchergasse 1-19
    Einkaufen mit dem Fahrrad erleichtern und den Lückenschluss von der Leidesdorf-/Karl-Mark-Gasse zur Krottenbachstraße hinaus ermöglichen.
  6. Radverkehrsanlage Krottenbachstrasse – Cottagegasse
    von der S-Bahn Station bis zur Chimanistraße ist eine Radverkehrsanlage und Radinfrastruktur in beide Richtungen zur Entschärfung der Kreuzungen notwendig.
  7. Peter-Jordan-Straße
    radfahrfreundliche Lösung für bergauf Fahrende in der Peter-Jordan-Straße
  8. Radroute Pyrkergasse
    Durchgängig Radroute in der Pyrkergasse 2-6 und 16-40 für beidseitiges Einfahren der verkehrsberuhigten Radverbindung zwischen Billroth- und Döblinger Hauptstraße.
  9. Alternative zu Hofzeile 1-3
    Wenn die Radroute stadtauswärts durch Kreindl-, Pryrker- und Vormosergasse in der Hofzeile 1-3 nicht machbar ist, Schaffung einer eigenen Radverkehrsanlage am Hirschenbergl von der Pyrkergasse (Ohmanngasse) zur Billrothstraße.
  10. Radverkehrsanlage Krottenbach- zur Billrothstraße
    Es braucht eine sichere Verbindung zwischen Krottenbach- und Billrothstraße. Das Hirschenbergl bietet sich an, mit der Schaffung einer von den Fußgängern unabhängigen Radverkehrsanlage von der Kreuzung Krottenbachstrasse-Cottagegasse zur Silbergasse.
  11. Gatterburggasse 1-9
    Um Kindergarten und Haus der Begegnung auch vom Süden her erreichen zu können, Öffnung der Gatterburggasse 1-9 zur Billrothstrasse hin für RadlerInnen
  12. Lückenschluss Döblinger Gürtel 12-18
    Lückenschluss des Döblinger Gürtel Radwegs von der Glatzgasse zur Heiligenstäder Straße, da es vom 9. Bezirk kommend nicht sicher möglich ist über den 3-spurigen Lichtenwerderplatz zu radeln, aber Büros, Ämter oder Lokale in den Gürtelbögen bzw. die Heiligenstädterstraße und der Radweg nicht sicher erreicht werden können.
  13. Radverkehrsanlage Gunoldstraße & Abgang Heiligenstädterbrücke
    Radverkehrsanlage in beide Richtungen der Gunoldstraße inkl. Einbindung Geistingergasse zur Gallmayergasse. Für die Stiege der Heiligenstädterbrücke braucht es eine barrierefreie Lösung zur Erreichung des Radwegs am Donaukanal.
  14. Radverkehrsanlage Heiligenstädterstraße
    Radverkehrsanlage auf der gesamten Länge der Heiligenstädterstraße inklusive Einmündung Liechtenwerderplatz und Grinzingerstraße sowie Sanierung und Optimierung der bestehenden Radverkehrsanlage
  15. Entschärfung Grinzingerstraße Einmündung Donaukanalradweg
    In der Rechtskurve am Ende der Grinzingerstrasse zur Muthgasse soll eine Linksabbiegespur für Radfahrende zum Donaukanalradweg die Sicherheit der abbiegenden Radler erhöhen
  16. Radroute Boschstraße 39-55
    Sichere Radverbindung von Nussdorf/Heiligenstädterstrasse ins Q19: Öffnung Boschstraße 39-55 und Bachofengasse 2-6 für Radfahren
  17. Lückenschluss Radroute Haubenbiglgasse
    Hohe Warte zum Hungerberg auf 50 Metern bei bei Haubenbiglgasse 5 durchgängig machen
  18. Entschärfung Haltestellen-Kaps Döblinger Hauptstraße
    Die derzeitigen Haltenstellen-Kaps des 37er in der Döblinger Hauptstraße nötigen Radfahrende diese zu umfahren und dabei zwischen Autos und Schienen zu kommen. Befahrbare Haltenstellen-Kaps für Radfahrende als Lösung sind bereits erfolgreich in Wien im Einsatz.
  19. Radabstellanlagen
    Flächendeckend mehr Radabstellanlagen wie bspw. am Bahnhof Heiligenstadt am hinteren wie auch vorderen Eingang sowie mehr als nur eine City-Bike Station im Bezirk.

Ein tolles Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre im Bezirk – wir berichten jedenfalls, wie die BezirkspolitikerInnen darauf reagieren …

* Quelle: stimme-fuers-rad.at


Kommentar von Ing. Trinkl, Leiter der Verkehrskommission in Döbling vom 23.9.2015:

Vielen Dank für die Übermittlung Ihrer Liste, die sachlichen Beanstandungen bzw. Vorschläge werde ich selbstverständlich auf die Tagesordnung der Verkehrskommission der Döblinger Bezirksvertretung setzen.

Einen, den ersten, Punkt über die Budgetierung der Radinfrastruktur möchte ich aber nicht unwidersprochen lassen. Bei Ihre Berechnung - 8 Cent pro Einwohner – haben Sie nicht berücksichtigt, dass der Bezirk nur für die Erhaltung von Radverkehrsanlagen Budgetmittel erhält. Der Großteil der Aufgaben ist von der Zentralverwaltung und nicht vom Bezirk zu erledigen (zB.: die Planung und Neuerstellung von Radwegen, zT. Citybikestationen) und ist daher in diesem Budget vom Stadtrat vorzusehen. Wie sie sicher auch wissen werden diese Budgetmittel vor allem für die Radinfrastruktur der Innenbezirke verwendet. Fertige Projekte in Döbling, wie zB. die Radverkehrsanlage der Peter Jordan Straße vom Linneplatz bis zur Felix Dahn Straße aber auch die Krottenbachstraße oder die Gunoldstraße liegen in der magistralen Schublade und harren aus budgetären Gründen der Umsetzung.

Nicht berücksichtigt haben Sie auch, dass viele der Kosten für die Radinfrastruktur in anderen Budgetpositionen des Bezirks inkludiert sind – wie zB. Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit oder Markierungen im Zuge von Instandhaltungen.

Berücksichtigen Sie bitte auch, dass nur die Maßnahmen zur Verordnung des Fahrens gegen die Einbahn im Bereich der Kreindlgasse/Pyrkergasse etwa € 20.000.- heuer „verschlungen“ haben.

 


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