Vom Privileg zu Radeln

Ein Beitrag von Dany Krammer zum Thema Radfahren lernt man nicht durch zuschauen ;-)...

 

Um es gleich vorweg zu nehmen: ich bin in einer Auto-affinen Familie aufgewachsen. Sobald ein Familienmitglied den Führerschein gemacht hat, war klar: es wird Auto gefahren. Die Ausnahme der Regel bilden aber meine Mutter und ich. So wie der Rest der Familie Auto-affin ist sind wir Rad-affin. Sobald es von den Straßenbedingungen her zu verantworten ist, fahren wir Frauen der Familie Rad (der andere Teil der Familie besteht aus meinem Vater und zwei Brüdern). Um genau zu sein, die einzigen Straßenverhältnisse, die uns vom Radfahren abhalten sind Schnee und Eis. Leider wird unser Mobilitätsverhalten von den männlichen Vertretern der Familie in keinster Weise wertgeschätzt. Vielmehr werden unsere Radaktivitäten eher kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen.

Leider ist es weder mir noch meiner Mutter möglich den Männern der Familie die Qualitäten des Radelns näherzubringen. Wie toll es schon alleine ist, zu wissen, dass man aus eigener Kraft von A nach B gekommen ist (vorallem wenn zwischen den beiden Punkten noch eine beachtliche Steigung liegt). Mit allen Sinnen wahrzunehmen, wie das Wetter ist, was gerade blüht (und manchmal auch was gerade wieder zu Humus wird). Und nicht zuletzt das Hochgefühl an PS-starken Autos im Stau vorbei zu radeln (wann hat man als Radfahrer schon die Chance Mercedes, Audi, BMW und Co zu überholen).

Meine Erkenntnis aus der Erfahrung mit meiner Familie ist jedenfalls die: Radfahren lernt man nicht durch zuschauen und das wundervolle Gefühl des Radelns lässt sich nicht durch erzählen weitergeben. Daher gibt’s nur eines: SELBST AUSPROBIEREN! In diesem Sinne, bis bald bei Wind und Wetter auf den Radwegen in der Gegend!

Nimmt Bezug auf: