Einkaufen mit dem Fahrrad

einkaufen-mit-fahrrad-christinehager.jpg

Für viele Menschen ist ein Leben ohne Auto nicht vorstellbar, im Alltag mit Arbeit und Einkaufen ist es ein fast unverzichtbares Fortbewegungsmittel. Christine Hager, pensionierte VS-Lehrerin aus Bad Hall beweist schon seit vielen Jahren das Gegenteil.

Wenn nicht gerade meterhoch Schnee liegt oder es Schusterbuben regnet, erledigt sie ihre täglichen Wege in Bad Hall mit dem Fahrrad. Eingekauft wird fast ausschließlich bei den Geschäften im Ortskern und dabei schätzt Frau Hager vor allem einen großen Vorteil des Rades: „Ich kann direkt bis zur Tür von jedem Geschäft fahren und muss keinen Parkplatz suchen.“ Diese Einkäufe werden mit einem alten Stadtrad absolviert, als Transportmittel dient ein Korb am Gepäckträger. „Ich kaufe nur so viel ein, wie in den Korb passt, sonst fahre ich halt ein zweites Mal“, ist eine pragmatische Lösung für die Transportproblematik. Da Frau Hager schon viele Jahre mit dem Rad in Bad Hall unterwegs ist, hat sie auch Veränderungen festgestellt: Natürlich ist der Autoverkehr weit mehr geworden als vor 10, 20 Jahren und speziell zu den Stoßzeiten ist es nicht immer einfach bei so vielen Autos.“ Auch die mangelnde Rücksichtnahme der Autofahrer wird von ihr bemängelt: „Im Zentrum gilt 30km/h, mit dem Rad fahre ich ungefähr 25, da ist überholen meistens sinnlos oder gefährlich“. Eine bessere Infrastruktur für den Radverkehr wäre schon wünschenswert. Hier ist die Stadtpolitik gefordert, alle Verkehrsteilnehmer zu berücksichtigen und bei den Radfahrern auch das Potential für die lokale Wirtschaft zu erkennen. In Zeiten von enorm steigenden Spritpreisen ist der bisherige Trend zur Schaffung von mehr und mehr PKW-Parkplätzen im Ortszentrum dringend zu hinterfragen. „Am einfachsten wäre es, wenn möglichst viele Menschen mit dem Fahrrad im Ort einkaufen und wenn möglich z.B. zur Schule oder in die Arbeit fahren würden, dann würde sich das Problem von selbst lösen“, ist Frau Hager überzeugt.