Saisonstart: Durchs Gnastal zur Bärlauchernte an die Mur

Bärlauch

Der Start in die Tourensaison erfolgt traditionell mit einem Ausflug in die Bärlauchwälder bei Mureck; 2019 führte die Route durchs Gnastal, in zwei Gruppen, weil im "Freund" die Kapazitäten begrenzt waren. 

Seit 2003 gibt es die Bärlauchtour der ARGUS Steiermark, ein gemütlicher und zugleich kulinarischer Saisonauftakt, der terminlich von Vegetation und Witterung abhängig ist. Dieses Mal hielt der Plan: am 16. März wurde gefahren, das Wetter spielte mit, zumindest so la la, zwar frisch und großteils bewölkt, aber mit Sonnenfenstern.

Die jedes Jahr anders geführte Anreise erfolgte über den Gnastal-Radweg R32, eine Strecke, die schon einmal für die Bärlauchtour 2013 gewählt worden war. Die Anreise mit dem "Freund" (wie die Eisenbahn in Pionierzeiten des Tourenradelns liebevoll genannt wurde, Anm.) birgt leichte Schwierigkeiten: Zum einen beträgt sowohl in der S-Bahn-Garnitur der ÖBB (Desiro) als auch im Nostalgie-Triebwagen der Steiermärkischen Landesbahn die erlaubte Zuladung max. 10 Räder, zum anderen wurde das Ticketing für eine derartige Kombi-Tour durch Abschaffung des "Radlertickets" des Verkehrsverbundes erschwert; das "Einfach Raus"-Ticket inkl. Fahrradmitnahme als ÖBB-Angebot wird von der Landesbahn nicht akzeptiert, weshalb man in Feldbach beim Umsteigen Richtung Bad Gleichenberg extra zur Kasse gebeten wird.

Etwas abenteuerliche Anreise
Trotzdem ist die Fahrt den Aufwand wert: Sind die Räder einmal in den drei Abteilen des Triebwagen-Oldtimers, Bj. 1931, verstaut, geht's durch Wald und Wiesen und - für steigungsscheue RadlerInnen super - bergauf. Eine Station vor Gnas, in Burgfried, verließen wir, also die erste Gruppe der geteilten Bärlauchtour, das nicht gerade barrierefreie Schienenfahrzeug (Stemmhöhe beim Einstieg gefühlte 1,5 m - für E-Bikes völlig ungeeignet) und rollten nach Gnas hinunter, wo wir in der Bäckerei Erhart ein spätes und feines Frühstück nahmen.

Dieser Luxus blieb leider der ersten Gruppe vorbehalten, weil die beschränkten Radmitnahmekapazitäten ein Splitting notwendig gemacht hatten und der zweite Teil der Reisegesellschaft fahrplanbedingt erst 2 Stunden später von Graz aus gestartet war. Beim Frühstück stieß noch der in Gnas wohnhafte Verleger Herbert Weishaupt zur Runde, sodass nunmehr 9 RadlerInnen die Fahrt durchs sog. Tatschkerland antraten.
 

Gemütlich den Gnasbach entlang zur Mur
Die Route ist, wenn auch großteils nicht asphaltiert, gut zu fahren, wenn es die Periode davor nicht zu feucht war. Auf den 25 km bis Deutsch Goritz begegneten uns drei Traktoren und kein Auto. Leicht fallend geht es durch die großteils von Äckern geprägte Talebene, die sich zu dieser Jahreszeit eher noch kahl und farblos präsentiert. Bei Diepersdorf erfolgt die Anbindung an den R2 Murradweg, dem man dann flussaufwärts über Gosdorf nach Mureck folgt. Zwischenstopp gab es wie immer beim Murturm, dessen Doppelhelix ein Wahrzeichen in der Aulandschaft geworden ist und einen schönen Rundblick nach Straden, Slowenien und bis zum Bacherngebirge gewährt.

Vom Mühlenhof in die Bärlauch-Jagdgründe
Der Mühlenhof bot wieder solide Küche und eine natürlich mit Bärlauchspezialitäten aufgerüstete Speisekarte. Der zweite Teil unserer Gruppe, sechs wackere RadlerInnen, trudelte eine Stunde später ein, wobei man durch einen Patschen aufgehalten worden war.
Vom Mühlenhof etwa 1,5 oder 2 km Richtung Spielfeld steuerten wir dann gemeinsam die Bärlauch-Jagdgründe an. Diesmal war der wilde Knoblauch, der Vegetationsperiode entsprechend, eher noch klein und zart - geschmacklich sicher nicht von Nachteil.
Nach 45 Rad-km am Bahnhof in Spielfeld angekommen, verließen wir uns wieder auf den "Freund", der hier als neuer City-Jet verkehrt, und der sicher 20 Räder problemlos mitnehmen kann.
WW      
 

 

Stichworte: