Radunfallbilanz 2017 mit Licht und Schatten

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Die Radunfallzahlen für 2017 in Graz zeigen Licht- und Schattenseiten: Einerseits wurde mit 524 Verletzungsunfällen ein Rekordwert erreicht, andererseits war seit mehreren Jahren wieder kein Todesopfer zu beklagen. 

Die heuer mit einiger Verspätung vorliegenden Unfalldaten der Statistik Austria und die Detailauswertung durch das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) zeigt, dass auf das gesamte Bundesland bezogen die Zahl der Radunfälle mit 1098 (2016: 1101) ziemlich konstant geblieben ist - wobei im längerfristigen Vergleich die Kurve leider nach oben geht. Nimmt man etwa den positiven Ausreißer des Jahres 2010 als Maßstab, dann lagen die aktuellen Werte über 40 Prozent darüber.

Graz: Unfall-Plus von 3,4 %, kein Todesopfer
1980, zu Beginn der Rad-Renaissance in Graz, zählte man 323 Radunfälle mit Personenschaden, wobei im Vergleich das insgesamt wesentlich geringere Verkehrsaufkommen und der gegenüber heute etwa halb so große Radverkehrsanteil berücksichtigt werden muss. Fakt ist aber leider auch, dass der Wert von 2017 mit 524 Verletzungsunfällen ein Plus von 3,4 % gegenüber der Radunfallbilanz 2016 bedeutet und auf einem Level so hoch wie noch nie ist. Positive Ausnahme in dieser negativen Entwicklung: 2017 gab es kein Todesopfer, sodass die Radunfallbilanz der steirischen Landeshauptstadt nach zuletzt 2012 und 2013 auch im Vorjahr wieder "weiß" gelieben ist.

In der übrigen Steiermark wurden 6 tödliche Radunfälle registriert (2016: 7). Nach Altersgruppen betrachtet, liegen die jüngeren Semester (25- bis 29-Jährige) ziemlich gleich auf mit den etwas reiferen Semestern (50-54), die 2016 noch die größte Gruppe ausmachten. Laut der Auswertung des KFV ist die kummulierte Gruppe der 45- bis 64-Jährigen am stärksten unfallgefährdet, gefolgt vom Block der 20- bis 34-Jährigen. Überproportional hoch ist auch das Unfallgeschehen in der Gruppe der 75- bis 79-Jährigen.

Unfälle mit FußgängerInnen weiter rückläufig
Analysiert man die Unfälle nach Typen, dann entfällt ein gutes Fünftel (21,2 %) auf Alleinunfälle. In der Detailbetrachtung war in 72 Fällen ein Sturz Schuld an Verletzungen, in 65 Fällen eine rechtwinklige Kollision an Kreuzungen und in 48 Fällen ein Zusammenprall mit einem aus einer Ausfahrt kommenden Fahrzeug; nicht ausgewiesen, aber anzunehmen ist, dass in den letzten beiden Detailtypen wohl hauptsächlich Autos die Unfallgegner waren.

Der Anteil der Kollisionen mit FußgängerInnen ist mit 6,3 % erfreulicherweise weiter rückläufig (2016: 7,9 %, 2014: 11,6 %), die Crashes durch unachtsam geöffnete Autotüren ("Dooring") ist mit 19 (2016: 18) nahezu gleich geblieben.

 

 

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