Neue Schneise nach Norden

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Eine neue Radverkehrsschneise nach Norden hat der Siedlungsbau zwischen Hirtenkloster und Wiener Straße im Bezirk Lend eröffnet. Jetzt kommt man von der Fröbelschule über den Kalvariengürtel bequem bis in die Viktor-Franz-Straße - mit guten weiteren Anschlüssen. 

Zugegeben: Das größere Problem ist in diesem Stadtteil nördlich des Hauptbahnhofs die fehlende Ost-West-Verbindung, wie generell in Graz. Der Kalvariengürtel als rvierspurige O-W-Achse ist nicht radfreundlich und nur teilweise durch einen nordseitigen GRW erschlossen. Doch es gibt Hoffnung: Von der Augasse, wo er für aus Osten kommende RadlerInnen derzeit versickert, soll der GRW zumindest bis zum Hirtenkloster und zur neu gestalteten Kreuzung Hackhergasse verlängert werden. Das tröstet zwar nicht darüber hinweg, dass weiter Richtung Westen zur Großkreuzung Kalvariengürtel - Wiener Straße - Peter-Tunner-Gasse eine Lücke klafft und in weiterer Folge die Peter-Tunner-Gasse mit der schmalen Südbahn-Unterführung ein schwer lösbares Problem darstellt - gerade im Hinblick auf die hinter dem Frachtenbahnhof entstehende Smart City eine Nagelprobe für die Grazer Radverkehrspolitik.

Aber zurück zur neuen Route, von Süden nach Norden betrachtet: Nach der Querung der umgebauten Kreuzung Hackhergasse - Kalvariengürtel radelt man duch den Siedlungskomplex, dessen Mittelachse zwischen den Nord-Süd ausgerichteten Baukörpern u.a. für eine künftige Straßenbahn-Trasse freigehalten wurde. Symbolisch hat man unlängst ein paar Meter Schienen verlegt, symbolisch, wie gesagt. Bei dem Tempo, wie in Graz Tram-Ausbauten umgesetzt werden, wird es wohl noch Jahrzente dauern, bis es hier ernst wird. Die Pläne, vorläufig eine Buslinie auf der Trasse zu führen, wurden ja bekanntlich von den AnwohnerInnen vereitelt. 

Anschlüsse und Folgeprojekte
Der nördlich an die Siedlung grenzende Union-Sportplatz wird vom neuen GRW östlich umfahren. Über den Schleifbach - zur Zeit ein trockenes Bach- bzw. Kanalbett - stößt man auf die Viktor-Franz-Straße. Hier eröffnen sich Anschlüsse sowohl weiter nach Norden über Au- und Schippingerstraße in die Fischeraugasse, eine zentrale nördliche Ausfallsroute. In Kauf nehmen muss man allerdings derzeit eine kleine Geländekante mit Stufen, die hoffentlich im Zuge eines Folgeprojekts beradelbar gemacht wird. Im Zuge dieses Folgeprojekts ist auch angedacht, die nun eröffnete Route nach Norden fortzusetzen, und zwar direkt über die Eiswerkstraße und weiter entlang des Schleifbachs bis zur Fischeraustraße.

Wendet man sich in der Viktor-Franz-Straße nach Westen, hat man nach der Querung der Wiener Straße über die Josef-Pock-Straße Anschlussmöglichkeiten in die Bezirke im Westen bzw. Nordwesten, Eggenberg und Gösting. Derzeit noch nicht optimal ist die Verbindung Richtung Westen, zum Murradweg, gelöst. Die Diretissima führt über den Kirchplatz der Kalvarienbergkirche - dieser ist aber, wie auch seine Zubringer Kalvarien- und Kirchweg, nicht für den Radverkehr offen. Hier eine durchgängige Verbindung zwischen den beiden N-S-Routen Lendplatz - Wiener Straße - Hackhergasse - Hirtenkloster-Siedlung und dem R2 Murradweg  zu schaffen, wäre ein Gebot der Stunde. 

 

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