Neue Verkehrsorganisation im Bereich der Kinderspitalgasse

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Im Oktober wurde die Verkehrsorganisation im Bereich des gürtelseitigen Teils der Kinderspitalgasse umgestaltet: von einer "normalen" Straße mit Tempo 50 zu einer Einbahn bergab (vom Gürtel kommend) mit Tempo 30 (wir haben bereits berichtet) und Radfahren gegen die Einbahn.

Die Umgestaltung hat viele positive Seiten:

  • Tempo 30 für mehr Sicherheit und weniger Lärm
  • Radfahrstreifen (ohne Türzone) in beiden Richtungen unter der U6 (Verbindung Hernalser Hauptstraße - Kinderspitalgasse) und dadurch
  • Neuer Anschluss zum Gürtelradweg und zur U6-Station Alser Straße durch Öffnung der (schon bestehenden) Einbahn unter der U6
  • Bei der Kreuzung Hebragasse # Kinderspitalgasse gibt es keine Abbiegeverbote mehr
  • Beim Einführen der neuen Einbahn wurde der Radverkehr von Beginn an ausgenommen

Ein Wermutstropfen ist jedoch der neue Mehrzweckstreifen in der Türzone, der zwischen Gürtel und Zimmermanngasse (bergab) errichtet wurde. Die Parkspur ist mit 1,9m sehr schmal und bietet keinerlei Sicherheitspuffer zum 1,4m breiten Mehrzweckstreifen. Die Kfz-Fahrspur hingegen ist mit 3,3m überbreit und könnte zu überhöhter Geschwindigkeit in der Tempo 30 Zone verleiten. Verschärfend kommt hinzu, dass die Parkspur großteils ein Taxistandplatz ist und so mit häufigem Ein- und Aussteigen gerechnet werden muss. [Update Jänner 2016: der Taxistand ist nach Fertigstellung der Renovierung der U-Bahn-Station wieder auf den Gürtel zurückverlegt worden]

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Neuer Mehrzweckstreifen in der Kinderspitalgasse (direkt vom Gürtel kommend): Kfz-Fahrstreifen 3,3m, Mehrzweckstreifen 1,4m, Parkspur 1,9m

Aus Sicht der Radlobby Alsergrund wäre es wichtig den Mehrzweckstreifen durch Verbreiterung der Parkspur (auf etwa 2,5m) mehr Richtung Straßenmitte zu verschieben. Dies würde die Gefährdung durch öffnende Türen sowie die beschleunigende Wirkung des überbreiten Kfz-Fahrstreifens verringern und somit die Verkehrssicherheit erhöhen.

Als Vision für zukünftige bauliche Änderungen sehen wir angesichts der großen Verkehrsstärke einen baulich getrennten Radweg (speziell unter der U6) als sicherste und bequemste Variante für Radfahrende aller Altersgruppen.

Insgesamt überwiegt bei den aktuellen Veränderungen jedenfalls das Positive, der Alsergrund wurde wieder einen Schritt radfreundlicher!

Siehe auch: Facebook-Beitrag von Fahrrad Wien