Tödlicher Radunfall in Wien-Favoriten: Lkw überrollte Radlerin

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Zwei tödliche Radunfälle in Wien und Kärnten durch Lkws schockierten am Freitag. Am 26. Juni wurde eine Radfahrerin in der Nähe des Wiener Hauptbahnhofs von einem Lkw überrollt und tödlich verletzt. "Für das etwa 30-jährige Opfer kam jede Hilfe zu spät, ein Notarzt konnte nur mehr den Tod feststellen," schreibt die APA. Die Polizei hat als erste Information via OTS: "... kam es im Kreuzungsbereich Gerhard-Bronner-Straße / Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße zu einem Zusammenstoß zwischen einem LKW und einer Radfahrerin. Die Frau wurde bei dem Unfall so schwer verletzt, dass sie noch vor Ort verstarb. Das Verkehrsunfallkommando ist derzeit mit der Unfallaufnahme und der Klärung der genauen Umstände beschäftigt."

Zu einem tödlichen Radunfall ist es am Freitag kurz vor Mittag auch im Süden von Klagenfurt gekommen. In der Nähe des Südringes auf einer Kreuzung im Stadtteil St. Ruprecht überrollte ein Lkw einen 77-jährigen Radfahrer, der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen (ORF).

Der letzte tödliche Radunfall in Wien passierte im Oktober 2014, ebenfalls durch einen Lkw, ebenfalls in Favoriten. Damit ist Wien dennoch eine eher sichere Stadt in Bezug auf Radunfälle, der Vergleich mit anderen Großstädten wie Hamburg, Berlin oder London zeigt zwei Erkenntnisse: In Relation zur Einwohnerzahl passieren in Wien weniger tödliche Radunfälle. Und wenn doch, ist in allen Städten der Lkw und dessen Tote-Winkel-Problematik gepaart mit dem immensen Gewicht die häufigste Todesquelle. Beides ist natürlich angesichts der Tragödie und dem individuellen Schicksals kein Trost für die Trauernden.

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Die Radlobby Wien wird sich die Unfallstelle noch heute aus Verkehrplanungssicht ansehen, um etwaige Zusammenhänge mit dem Unfallgeschehen herzuleiten sind. Wie schon bei früheren tödlichen Radunfällen ist in den nächsten Tagen eine Tauerkundgebung durch die Wiener Rad-Community zu erwarten, die mit einem "Ghostbike", also einem weiß lackierten Rad als Mahnmal, dem tragischen Geschehen gedenkt und der Familie und FreundInnen des Opfers ihr Mitgefühl ausdrückt. Wer daran teilnehmen möchte, bitte bei wien@radlobby.at melden, Datum und Startpunkt werden noch beraten.

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