Ergebnisse: Radlobby Fahrradklima-Test

 

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Der Radlobby Fahrradklima-Test erfasst die Zufriedenheit von Menschen, die ihre Alltagswege in Österreich mit dem Fahrrad zurücklegen. Von September bis Ende November 2022 konnten Radfahrende das Fahrradklima in ihren Städten und Gemeinden über unseren Online-Fragebogen bewerten. Jetzt sind die Ergebnisse da. 

Über 3.000 Radfahrende aus 415 Gemeinden haben die Situation in ihren Gemeinden auf einer Skala von Bestnote 1 bis Schlechtnote 6 bewertet. Sie sind mit den Bedingungen eher unzufrieden. Von den 3058 Teilnehmer*innen stuft sich knapp die Hälfte als geübt ein, fast 40% als Expert*in. Über 60% der Teilnehmenden fahren täglich Rad und knapp 25% mehrmals wöchentlich. Knapp 36 % sind Radlobby-Mitglied.

Noch viel Potential nach oben

In Österreich sind die Teilnehmer*innen mit den Radfahrbedigungen in ihrem Wohnort eher unzufrieden. Der Mittelwert liegt mit 3,94 im negativen Bereich. Die Stadt Salzburg landet mit 3,47 Punkten auf Platz 1, doch auch hier wurden die Bereiche Sicherheit, Komfort und Stellenwert des Radverkehrs eher negativ bewertet. Linz liegt mit 4,33 Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz der sechs Städte im Vergleich. Graz landet im Städteranking auf Platz 2, Dornbirn und Innsbruck teilen sich den dritten Platz, Wien landet auf Platz vier. Keine der Städte erreicht ein klar positives Gesamtergebnis. Deutlich wird dabei, wo Verbesserungspotential herrscht und womit die Radfahrenden bereits zufrieden sind.

Salzburg mit Mittelwert Testbester

In Salzburg sind Radfahrerende besonders mit der Erreichbarkeit des Stadtzentrums – mit 1,79 eine sehr gute Note! – sowie mit der Anzahl der geöffneten Einbahnstraßen zufrieden. Mangel herrscht an öffentlichen Leihrädern und guten Umleitungen bei Baustellen. Gesamt liegt Salzburg knapp am Mittelwert von 3,5 und wird dennoch beste Radstadt Österreichs.

Graz auf Platz zwei

Die Radfahrenden der steirischen Hauptstadt sind besonders mit den geöffneten Einbahnstraßen und der Erreichbarkeit des Stadtzentrums zufrieden, während die Fahrradmitnahme im öffentlichen Verkehr und die Führung an Baustellen klar negativ bewertet wurden. Ebenfalls bemängeln die Grazer*innen die Breite der Radwege.

Dornbirn im radfreundliche Vorarlberg auf Platz drei

Auch in Dornbirn zeigen sich die Befragten mit der Anzahl der geöffneten Einbahnstraßen und den Erreichbarkeiten von Stadtzentrum und umliegender Städte zufrieden. Besonders schlecht haben die Ampelschaltungen, die Führungen an Baustellen und das Fahren im Mischverkehr abgeschnitten.

Leihräder als Bonus in Innsbruck

Innsbruck teilt sich mit Dornbirn Platz drei. Radfahrende in Tirols Hauptstadt bewerten das Angebot der öffentlichen Leihräder und die Erreichbarkeiten vom Stadtzentrum und der nächst größeren Stadt positiv, als unzureichend werden das Fahren im Mischverkehr bewertet. Laut ihrer Einschätzung, vernachlässigt die Stadt das Überprüfen von Falschparkern und die Wegeführung an Baustellen.

Mangelnde subjektive Sicherheit in Wien

Auch die Radfahrenden in Wien bewerten die Situation der öffentlichen Leihräder sowie die Erreichbarkeit des Stadtzentrums als positiv. Wer in Wien mit dem Rad fährt, tut dies laut Umfrageergebnisse auf zu schmalen Radwegen – mit 5,17 bekommt dieses Kriterium die schlechteste Note. Das Sicherheitsgefühl auf Radwegen und Radfahrstreifen wird ebenso wie die Ampelschaltung für Radfahrende negativ bewertet.

Linz belegt den Schlussplatz

Von allen Städten und Gemeinden, die im Fahrradklima-Test ausgewertet werden konnten, schnitt Linz am schlechtesten ab. Besonderser Aufholbedarf besthet laut den Linzer*innen beid er Fahrradmitnahme in Öffis, der Breite der Wege und auch hier bei der Führung an Baustellen. Eine klar positive Bewertung erhält aber das Angebot von Leihrädern.

Ergebnisbericht

Von 1.9.2022 bis 30.11.2022 nahmen über 3500 Radfahrende aus ganz Österreich am Radlobby Fahrradklima-Test teil. 3058 Menschen aus 415 Gemeinden gaben gültige Fragebögen ab. Die Umfrage ist nicht repräsentative, Zielgruppe der Befragung waren Radfahrerende aus ganz Österreich. Das Umfragendesign orientiert sich stark am Fahrradklima-Test des ADFC (Allgemeiner Deutsche Fahrrad-Club).

Hier stehen Kurzbericht und die Ergebnistabellen zum Download bereit:

 

Zusätzlich die Auswertung von  Städten und Gemeinden, für welche das Qualitätskriterium der erforderlichen Mindestteilnehmer*innnenzahl nicht erfüllt ist, die aber mindestens 30 Teilnehmer zu verzeichnen haben. Hier gilt es, die die geringere statistische Sicherheit der Werte zu beachten - diese Werte sind nicht so aussagekräftig, wie die offiziellen Auswertungen oben. 

Fragen

Wie fühlt sich das Radfahren am Wohnort an? Werden die Anliegen der Bevölkerung von Politik und Verwaltung ernst genommen? Was ist den Rad fahrenden Menschen wichtig? Die Fragen betreffen Sicherheitsgefühl und Komfort beim Radfahren, die Radverkehrsinfrastruktur und -förderung und den Stellenwert des Fahrrads als Alltagsverkehrsmittel. Die Umfrage liefert den politischen Verantwortlichen und den Radlobby-Gruppen Rückmeldung über die Radfahrbedingungen vor Ort – in welchen Bereichen läuft es gut, und wo gibt es noch Verbesserungspotential? 

Im Fragebogen sind die Fragen im Detail nachzulesen:

Medienberichte 

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